Music
May 30, 2018
Burn, Innsbruck, Burn: Alec Empire live im Treibhaus Keller
Florian Rabatscher
Am Freitag, 01.06. wird im Treibhaus Keller in Innsbruck Ausnahmezustand herrschen. Zieht euch warm an, schützt eure Ohren und „Bang your head!“. Die Inkarnation des Cyberpunk höchstpersönlich wird euch, im Rahmen des Heart of Noise Festivals, soundtechnisch das Ende der Welt herbeizaubern. Die Rede ist von keinem geringeren als Alec Empire, Frontmann der legendären Digital-Hardcore-Combo Atari Teenage Riot. Zudem Solokünstler, Musikproduzent, DJ und Gründer des Labels „Digital Hardcore Recordings“. Hunderte Veröffentlichungen und unzählige Kollaborationen mit Musikgrößen wie Björk, Slayer, Nine Inch Nails, Thurston Moore von Sonic Youth …, um nur einige zu nennen. Ich glaube aber, genauer müssen wir auf sein Schaffen auch nicht eingehen, wie es in der Unendlichen Geschichte so schön heißt: Das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. Ein Kinderbuchzitat in einem Artikel über Alec Empire? Man sollte mich öffentlich zur Musik seines 1996 erschienen Albums The Destroyer hinrichten, von dem er zufällig bei diesem Gig ein Live-Set bringen wird. Was für ein bescheuerter Übergang, aber Bitteschön. Das Album, das schon vor über 20 Jahren das Genre neu definierte, setzt auch heutzutage noch Maßstäbe und wirkt überhaupt nicht überholt. Im Gegenteil, dieses Monster hat einiges unter der Haube. Brutal. Es vereint irgendwie alle extremen Arten der Musik in einem Paket. Eine Schrot-Ladung Hardcore Punk, Techno, Breakbeat, Drum ‘n’ Bass und, was weiß ich, kommt hier direkt in eure Fresse. Massenausschreitungen während dieses Konzertes sind nicht auszuschließen. Diese Musik ist die perfekte Untermalung für brennende Autos und Aufstände. Sogar meine Boxen übersteuern gerade nur beim Hören des Albums. Es läuft der zehnte Track „The Peak“, GG Allin spricht zu mir: „When you reach you’re peak, it’s time to die.“Und darauf ein so brachialer Beat, dass meine Boxen fast in Flammen stehen, herrlich.
Wird Innsbruck auch brennen? Man wird sehen, stellt euch jedenfalls schon mal darauf ein. In diesem Sinne bleibt nichts mehr zu sagen als: Start the riot!
Foto: Daniel Sims
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