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May 24, 2018

Neue “Aussichten” bei LanaLive 2018 – Drei Fragen an Alp.bär

Verena Spechtenhauser
Vom 24. Mai bis zum 3. Juni 2018 findet in und rund um Lana das transdisziplinäre und thematische Kulturfestival LanaLive statt. Die diesjährige, sechste Ausgabe des Festivals steht unter dem Motto “Aussichten” und hat sich passend zur Geographie des bespielten Gebiets vorgenommen, in die Höhe zu steigen, um weiter zu sehen, (hoffentlich) Neues zu entdecken und neue Perspektiven zu generieren. Dazu stellen wir drei Fragen an Opernregisseurin Franziska Guggenbichler Beck (FGB) und Autorin Maria C. Hilber (MCH), die Alp.bär zusammen konzipiert haben. 
 
From where I stand: Zeige uns deine (momentane) Aussicht in Form eines Fotos. Was siehst du im Augenblick, in dem dich unsere Fragen erreichen?

FGB: Im Moment, wo mich eure Email erreicht,  stapeln sich Unmengen von Büchern, Brochuren, Mappen, Kalendern, Stiften und Zetteln neben meinem Computer auf meinem Schreibtisch. (siehe Titelbild)

MCH:Zivile Wildnis. Alp.bär_MCH_LanaLive

Aussichten: Wie wichtig ist es, über den Tellerrand zu schauen? Welche neuen Aussichten wünscht du dir für die Kulturlandschaft – in Südtirol?

FGB: Ich halte nichts für wichtiger als das! Tellerränder eignen sich zum Suppenvergleich. Für die Kulturlandschaft in Südtirol wünsche ich mir, dass die Arbeit von Kreativen und KünstlerInnen angemessen respektiert und honoriert wird, wie es bei LanaLive der Fall war. Kunst ist nicht Ehrenamt oder ein Freundschaftsbeweis. Kunst ist Arbeit. 

MCH: Wir sollten aufhören, in Tellern zu denken. Aus runden Tassen trinken und mit den Händen löffeln. Was die Kulturlandschaft in Südtirol betrifft, sehne mich nach unbeaufsichtigen Nischen, nach Kontaktaufnahmen, die von Neugierde und Offenheit angetrieben sind. Nach Orten in der Peripherie, (wo auch immer das sein soll), in denen intellektueller und künstlerischer Gedankenaustausch praktiziert wird. Und dass Bruneck wieder sein wildes Herz hört. 

Neue Aussichten: Wohin sollte es dich noch verschlagen? 
 
FGB: Es soll mich beruflich in die Richtung Opernfilm verschlagen und später zu einer opernhaft inszenierten Modeschau. Territorial gesehen nach Schweden und New York und zu guter letzt zu den Grizzlys nach Kanada … und wieder zurück natürlich.

MCH: Ich werde mein inneres Europa verlassen und weiter den Symptomen folgen. Schreibend. Theater, Hörspiel und Prosakompositionen – allein und im Team. 

Am Freitag, 25. Mai um 18 Uhr feiert die cineastische Expeditions-Tour Alp.bär am Knottenkino in Vöran Premiere. Verhandelt werden Lebensräume und die Sehnsucht nach der tiefsten Wildnis. Poetische und literarische Blitzlichter leuchten inmitten der Naturkulisse. Es wird imaginiert, skizziert und erträumt. Nach einem performativen Walk über den Wanderweg werden die ExpeditionsteilnehmerInnen hin zur Aussichtsplattform geführt, mit Blick auf Lana und Umgebung. Hier wird das Publikum mittels Kopfhörer auf eine weitere Reise geschickt. Alp.bär verspricht großes Sprechkino – für alle Sinne. Regie führt die Opernregisseurin Franziska Guggenbichler-Beck, die Texte stammen von Maria C. Hilber und die Klangkunst von Lale Rodgarkia – Dara. Nicole Sabella ist die Sprecherin, Oliver Oppitz spielt mit dem Horn, es performen Fritz Faust und Barbara Dorfmann, die Ausstattung hingegen stammt von Lisa Zellner. Weitere Aufführungen finden am Sonntag, 27. Mai um 15 und 18 Uhr statt. Treffpunkt für die Veranstaltung ist jeweils 15 Minuten vor Beginn, an der beim Weberhof gelegenen Abzweigung auf den Wanderpfad Nr. 14 zum Knottenkino. Es wird empfohlen, beim Gasthof Alpenrose zu parken. Anmeldung und Information unter info@lanalive.it. 

 Fotos: (1) Franziska Guggenbichler Beck; (2) Maria C. Hilber

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