Culture + Arts > Cinema

April 11, 2018

“Es war einmal Indianerland” beim BFFB 2018

Verena Spechtenhauser

Titel: Es war einmal Indianerland

Regie: Ilker Catak

Worum geht’s? Der 17-jährige Mauser lebt in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand von Hamburg. Seine Mutter ist tot, sein Vater ein Ex-Alkoholiker, kümmert sich mal mehr, mal weniger um ihn. Halt gibt ihm der Sport. Im Boxring hat der Einzelkämpfer alles unter Kontrolle. Doch dann kommt Mauser das Leben dazwischen: Zuerst verliebt er sich Hals über Kopf in die gleichaltrige Jacky, dann ermordet sein Vater im Effekt Ehefrau Nummer Zwei und die unscheinbare Edda aus dem Laden um die Ecke startet auch noch erste Flirtversuche. Zeit sich für Mauser auf die Suche zu begeben: nach seinem geflüchteten Vater, aber auch zu sich selbst.

Umwerfend: die Dialoge zwischen Mauser und Edda auf dem Weg zum Powwow-Festival. Die Gastauftritte von Bjarne Mädel als Taxifahrer und Tankstellenwart.

Verstörend: Den Indianer, welchen Mauser den gesamten Film hindurch immer mal wieder sieht, hätte ich nicht unbedingt gebraucht.

Beeindruckend: Wieviel Gutes doch mit sehr wenig Budget entstehen kann.

Echt schwach: Das Powoww-Festival. Vom Namen bis zur Umsetzung für mich leider nicht gelungen. Zu laut, zu bunt, zu unwirklich!

Traurig schön: Die Beisetzung des Wildschweins. Kitschig, aber schön.

Must see für … Perfekt für ungezwungene Stunden im Kino.  

Das Urteil: Das Spielfilmdebüt von Ilker Catak basiert auf dem gleichnamigen preisgekrönten Coming-of-Age-Roman von Nils Mohl, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat. Ob es eine gelungene Literaturverfilmung ist? Keine Ahnung, ich habe das Buch noch nicht gelesen. Es kommt aber auf meine Liste. Und das ist schon mal ein Verdienst des Film. Vor allem aber auch des Ensembles! Ich fand die Charaktere sympathisch, nicht aufgesetzt, sehr greifbar. Ich mochte den Witz in den Dialogen, die visuelle Umsetzung, (auch wenn es mir manchmal zu viel Vor-und-Zurück-Gespuhle war) und das Kribbeln in meinem Bauch als sich … Für mich ein perfekter kurzweiliger Wohlfühlfilm zum Genießen.

Es war einmal Indianerland” läuft im Rahmen des Bolzano Film Festival Bozen am Donnerstag, 12. April um 14 Uhr und am Freitag, 13. 4. um 22.00 Uhr .

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.

Archive > Cinema