Music

January 25, 2018

Tiröler Pöpstar Jo Stöckholzer und sein neuestes Werk

Florian Rabatscher

Das „ö“ ist zurück! Dieses famose „ö“! So oft schon gesehen, obwohl ich immer bei mir dachte: „Was zum Teufel hat es mit diesem verdammten „ö“ auf sich?“ Da es sich mittlerweile, so tief in mein Hirn eingebrannt hat, dass ich bei jedem einzelnen „ö“, einen gewissen Jo Stöckholzer vor meinem inneren Auge sehe, verstehe ich langsam den Zusammenhang. Gehirnwäsche! Nein, Scherz beiseite, dieser Buchstabe ist das Markenzeichen eines besonderen Konzepts.

Ob alleine oder samt Band, der 24jährige Musiker aus Innsbruck, versteht es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Vielleicht aus dem Grund, da er bei seinen Konzerten, auch immer die Nähe zu den Leuten sucht. Wie ein Kuschelbär aus Fleisch und Blut, obwohl er mich eher an einen verrückten Professor erinnert, der vor Publikum seine Experimente vorführt. Besser gesagt, Klangexperimente. Dieser junge Mann beherrscht seine Klänge in Perfektion, was er uns in seinem letzten Werk, mit dem äußerst treffenden Titel „Musik“, beweist.

Das 11 Song starke Album klingt, na ja, gut! Sehr gut, um genau zu sein. Die abgedroschenste Albumkritik, die er wahrscheinlich bis jetzt gehört hat. Dies könnte doch glatt aus der Feder eines Grundschülers stammen. Aber mehr kann und will ich darüber nicht schreiben. Warum sollte ich auch? Haben eh schon viele andere vor mir darüber gefachsimpelt. Jeden Titel genau beleuchtet, zu jedem Instrument einen Kommentar, Analyse seiner Texte, die immer und ewigen Vergleiche mit anderen Musikern … So etwas wird natürlich jetzt erwartet. Aber NEIN! 

Seine Musik ist doch kein technischer Schaltplan. An Professionalität und musikalischem Können fehlt es ihm natürlich nicht. Aber Musik ist und bleibt immer noch Kunst! Die Kunst, Gefühle, Sehnsüchte und was auch immer, durch Klänge zu vermitteln. Nicht nur durch Klänge, das schon erwähnte „ö“ wird mich wohl auf ewig heimsuchen! Nichtsdestotrotz, diese Platte ist ein gewaltiges Soundspektakel. Es zieht sich durch wie ein Film von Tim Burton. Deswegen sei jedem ans Herz gelegt: Kauft euch das ganze Album, hört es von vorn bis hinten, taucht ein in diese schräg-schön-bizarre Welt, die sich uns hier offenbart. Hört euch seine Texte am besten mehrmals an, da man stets etwas Neues in ihnen findet. Für alle Harten unter euch, die immer noch meinen, solche Musik sei verweichlicht und nur was für pubertierende Mädchen, nehmt endlich das Brett vor eurem Kopf ab und versucht mal was Neues. Die Songs „Musik“ und „Drehbuch“ kommen schon verdächtig „FRESH“ (vorsintflutlicher Hip-Hop Ausdruck) daher. Bei wem dort nicht automatisches Kopfnicken einsetzt, ist entweder taub oder gelähmt. Ok, will man ihn unbedingt in eine Schublade stecken, würde Indie Pop es noch am ehesten treffen. Obwohl man das „Indie“ schon gerne streichen könnte, da er durchaus mit den Großen mithalten könnte.

Fazit: Jo, neues Album, „ö“, TOP! Ergreift bitte auch die Chance und besucht eines seiner Konzerte im Februar. Feiert diesen Jungen verdammt nochmal. Er hat es sich wirklich verdient. Dazu kommt noch ein Bonus für alle Ladys, die eines seiner Konzerte besuchen. Bei seinen Liveshows gibt es auch nackte Haut zu sehen! Denn Jo steht stets barfuß auf der Bühne. In diesem Sinne: „Arrrr … Je t’aime!

Nächste Konzerte:
7. Februar 2018, Spielboden, Dornbirn (AT), mit BAND
14. Februar 2018, Geheimkonzert, Wien (AT)
16. Februar, Cassiopeia, Berlin (D)
22. März, Club Bogaloo, Gern (D), mit BAND

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