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January 19, 2018

Wiener Würze #01:
Markus Lust, Chefredakteur Vice Austria

Thomas Tribus

Seit ich denken kann, war Wien schon auf meiner inneren Landkarte. Wien, das war die große weite Welt, das Internationale, das Unbekannte. All das, was wir im hübschen, kleinen Südtirol nicht hatten. Wien war Aufbruchstimmung, Wien war das attraktive Mädchen in der oberen Klasse, das einen einfach nicht beachtet hat, egal, wie cool man war.

Wien fühlte sich aber trotz allem immer ein Stück weit vertraut an. Vermutungshalber würde ich sagen, dass wir SüdtirolerInnen eigentlich einiges mit unseren Kollegen aus Wien gemeinsam haben. Unser Dialekt wird von vielen gesprochen, aber nur von wenigen verstanden, wir haben ein paar wirklich großartige KünstlerInnen hervorgebracht und bis heute wird uns bisweilen eine gewisse Sturheit diagnostiziert, was man natürlich als gut oder schlecht ansehen kann.

Gerade jetzt, wo der Doppelpass wieder ein Thema ist und die Politik deswegen im Kreis tanzt, ist ein transnationales Format von diplomatischer Wichtigkeit. Vielleicht, oder gerade deswegen, kann man „Wiener Würze“ auch als Annäherungsversuch an die Alpenrepublik verstehen. Ein grenzüberschreitender Podcast quasi, der die Einzigartigkeit des Wiener Fundus an Persönlichkeiten und KünstlerInnen einzufangen und wiederzugeben versucht und dabei gleichzeitig die ein oder andere Brücke in die Heimat schlägt.

Für die erste Folge von „Wiener Würze“ habe ich bei Vice Austria angeklopft und mich mit Markus Lust, dem Chefredakteur des Blatts, über die USA und uncharmante Politiker unterhalten und ein für allemal geklärt, ob Vice like-geil ist.

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