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October 17, 2017
Flussgeist in Bozen. PoolPlay taucht nach Pokemons (1/5)
Maximilian Lösch
Die interdisziplinäre Sommerakademie PoolPlay taucht dieses Jahr nach Pokemons, ganz traditionell nach den Ortsgeistern hier in Bozen. Am ersten Tag trafen wir auf Katharina E. Georges vom Geschäft Arcade et. Ganz spontan führte sie uns in die Unterwelt zu einem Flussgeist.
In einem Unterraum schwebt schöne Architektur wie ein Geist über dem Wasser, einem ausgewaschenen, trockenen Flussbett. Er lebt im Wasser, der Geist, der Flussgeist … oben, an der Wasseroberfläche, schwimmt er, schwebt er.
„Ich fühle die Rundungen der Steine unter meinen Füßen. Kopfsteinpflaster bringt Schwingungen in meinen Körper, Wellen wie Wasser, und doch ein ausgewaschenes Flussbett unter mir. Ich höre immer das Wasser, wenn ich hier runterkomme. *Wassergeister sind Freigeister!* Durch das Wasser werden sie immer wieder gereinigt. Sie sind frei – sie sind frei in ihrem Wandeln und können der Bewegung des Wassers folgen, wenn sie wollen, wenn sie sich lösen. Ich stelle mir immer wieder vor, dass hier unter Bozen viele Kanäle verlaufen, sie fließen unter der Erde, unter meinen Füßen. Wie die Fleete in Hamburg. So stell ich mir das hier unterirdisch vor. So ein Fleet ist sehr eng wie in Venedig. Nur bis zu meinem siebten Lebensjahr war ich in Hamburg. Erst viele Jahre später entdeckte ich sie wieder – nun als Touristin: Auf einer Fleetrundfahrt habe ich die Ruhe gefühlt, die diese Kanäle begleitet, begleitet durch Villenviertel, durch Lagerhäuser. Ja, so stell ich mir das vor unterhalb von Bozen.
Hier ist generell eine gute Energie, das merkt man und wie man so sagt: ‘Die Geister, die ich rief …’ und schlechte Geister habe ich noch nie gerufen.“
Was der Flussgeist wohl gedacht hat?
Fotos: PoolPlay
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