Culture + Arts > Architecture
July 18, 2017
Ausstellungsort + alternative Location: Cubo Garutti @ Don Bosco
Text Greta Stampfer
„In diesem kleinen Raum werden Werke aus dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen ausgestellt, damit die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Stadtteils die Arbeiten vor ihrer Haustüre betrachten können. Dieser Raum, der von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Italienische Kultur in Auftrag gegeben wurde, ist all jenen gewidmet, die hier vorbeikommen und interessiert stehen bleiben – und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick”, schrieb der Künstler Alberto Garutti auf die rosa gestrichenen Außenwand des Cubo Garutti.
Der 2003 konzipierte Cubo Garutti soll zeitgenössische Kunst ins Don-Bosco-Viertel bringen und sie der Bevölkerung näher bringen. Garuttis Cubo will die ihn umgebenden Bauten widerspiegeln, aber auch umdeuten: Die vier verschiedenen Farben (hellgrau, hellblau, rosa und hellgelb) beziehen sich auf die umliegenden Häuserfassaden. Allerdings soll der Cubo nicht nur das „kleine Museion” sein. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung von Don Bosco soll Garuttis Cubo immer wieder neu interpretiert werden: Die Auswahl der Werke, die der Cubo Garutti beherbergt, wird gelegentlich durch die AnrainerInnen getroffen. Zudem dient der Cubo Garutti als Ausstellungsort für interaktive Kunstprojekte der BewohnerInnen von Don Bosco. Dabei soll durch den 3 x 3 x 3 m großen Würfel aus Beton und Glas ein direkter Dialog zwischen Museion und Don-Bosco-Viertel geschaffen werden.
Diesen direkten Dialog will der Cubo Garutto auch als alternative Location vertiefen: Am 25. Juli, von 17 bis 20 H, und am 26. Juli 2017, von 19 bis 23 H, bekommt der Cubo Garutti durch die Choreographin Cristina Kristal Rizzo eine neue Bedeutung. Die Koproduktion zwischen Museion, Tanz Bozen und HAP, „ikea_site specific”, beschwört in Anlehnung an die Weltmarke ein häusliches Universum herauf. Die Tänzerin Annamaria Ajmone wird im Inneren des Cubos ein neues Körperdesign ertasten – allerdings mit verbunden Augen, um die Grenzen der Sinne neu auszuloten. Das Publikum blickt dabei von Außen durch die Glasfassade des Cubos auf die Performance und jeweils eine Person darf – auf Vormerkung beim Stadttheater Bozen – gemeinsam mit der Tänzerin das Innere des Cubos betreten. – Die Installation ist bis 28. August 2017 zu sehen.
Somit soll die Identität des Cubos nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch alternative Veranstaltungslocation, geprägt werden und gleichzeitig all die vorbeikommenden Interessierten in die Welt der Kunst entführen.
Foto: Museion
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