Music

June 28, 2017

Jazz is freedom: Anne Paceo @ Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2017

Verena Spechtenhauser

Mit nur 33 Jahren hat die französische Jazzschlagzeugerin, Komponistin und Bandleaderin Anne Paceo bereits eine beachtliche Karriere hingelegt. Neben vier hochgelobten Alben und zahlreichen Auftritten mit internationalen Jazzgrößen ist Anne Paceo seit 2010 Ensemblemitglied des European Jazz Orchestra und wurde 2016 außerdem bei den „Victoires du Jazz“ zum „Artist oft he year“ gewählt. Am Montag, 3. Juli 2017 um Mitternacht stellt die französische Ausnahmekünstlerin beim Südtirol Jazzfestival im Batzen Sudwerk in Bozen ihr viertes Album „Circles“ vor.

Du bist an der Elfenbeinküste aufgewachsen: Inwiefern beeinflusst dich Afrika musikalisch?  

Ich habe bis zu meinem dritten Lebensjahr an der Elfenbeinküste gelebt, ich war also sehr klein und erinnere mich bloß an Gerüche und Eindrücke … Aber ich mag westafrikanische Musik sehr gern. Ich glaube, jede Musik, die ich mag, beeinflusst mich irgendwie. Und noch wichtiger ist, inwiefern mich Emotionen beeinflussen: Jedes Mal, wenn ich einschneidende Erlebnisse habe, tiefe Gefühle verspüre, schreibe ich Musik. Ich denke, meine Musik ist von der Welt, vom Leben inspiriert.  

Erinnerst du dich noch, wann du erstmals dem Schlagzeug „verfallen“ bist und warum? 

Als ich zehn Jahre alt war, sagte ich eines Tages zu meinen Eltern, dass ich Schlagzeug spielen wolle. Warum weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Meine Eltern waren Lehrer und hörten nicht sehr viel Musik.  

Was ist für dich das Besondere an Jazzmusik? 

Jazz bedeutet für mich Freiheit, du kannst damit das ausdrücken, was du gerade fühlst, und das ist großartig. Wenn du Popmusik spielst, beispielsweise, versuchst du dich daran zu erinnern, was du fühltest, als du das Stück geschrieben hast. Bei Jazz musst du nur das ausdrücken, was du im Moment empfindest.   

Was denkst du denn über die junge französische Jazzszene?

Es gibt eine Menge außerordentlicher MusikerInnen und es passiert unheimlich viel. Und wir spielen zusammen. – Du rufst einfach diese oder jenen an, reservierst ein Studio und spielst gemeinsam, nur zum Spaß. Paris ist da genau der richtige Ort dafür, dort leben MusikerInnen aus der ganzen Welt und du hast die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten zu treffen, viele verschiedene Sichtweisen kennen zu lernen. In ganz Frankreich gibt es eine Menge Festivals, Clubs und Veranstaltungen zum Auftreten. Wir haben großes Glück. Am meisten gefällt mir gerade, dass JazzmusikerInnen die Musik nun für unterschiedliche Stile öffnen, wie beispielsweise World Music, Pop, Electro … Die Musik entwickelt sich also ständig weiter.   

Wie wichtig ist dir das Komponieren deiner eigenen Stücke? Wie viel bedeutet es dir im Leben? 

Ich muss komponieren. Wie das Schlagzeug ist es für mich eine Art mich auszudrücken. Es gibt Dinge, die kann ich in Worte fassen, und andere, die ich über die Musik ausdrücke.  

„Circles“ ist dein viertes Album: Kannst du uns den Geist des Albums vielleicht mit drei Worten erklären? 

„Circles“ ist ein Mix aus verschiedenen Einflüssen, Jazzimprovisation, Pop-Sound, Melodien aus der World Music. Es ist meine Art, Musik anders zu denken. 

Du bist in über 41 Ländern aufgetreten: Was erwartest du dir von dem Auftritt am 3. Juli in Bozen? 

Ich hoffe, das Publikum lässt sich von der Musik berühren und geht nach dem Konzert mit einem Lächeln nach Hause!  

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.

Archive > Music