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May 8, 2017

Alles Auf Anfang: Franziska Guggenbichler Beck, Opernregisseurin

Carmen Alber

Die Art und Weise, wie sie ihre Leidenschaft zur Oper zeigt, ist extrem fesselnd und spannend großartig. Franziska Guggenbichler Beck ist Opernregisseurin. Begonnen hat ihr Weg zur Musik mit dem Klavier und führte sie bald darauf in das Teatri Possibili in Florenz und nach Salzburg. Auf der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin hat Franziska anschließend ihr Musik- und Theaterstudium abgeschlossen und arbeitet nun als freiberufliche Opernregisseurin in Berlin und Bozen. Mitgewirkt hat sie unter anderem hat an Stücken wie „Götterbilder“, „Erinnerungswalzer“, „Love and Hydrogen”, „Don Giovanni in Sweden”. In den Jahren 2015 und 2016 hat sie gemeinsam mit Agnes Fabich das Cinema Cantabile entwickelt – ein spannendes Format, das Oper und Kino zusammen bringen soll. Auf kreativen Wegen gelingt es Franziska Guggenbichler Beck so, der Gesellschaft die Oper näher zu bringen.  

Was genau sind deine Aufgaben als Opernregisseurin?

Idealistisch gesehen, Leute für Ideen zu begeistern und Visionen zu realisieren, die bis dahin unsichtbar für die Augen anderer waren. Motivieren. Begeistern.
Praktisch gesehen, besteht meine Tätigkeit zur Zeit aus viel Planung und Organisation, der ganzen Palette des Projektmanagements eben. 

Wie genau bist du zu diesem Punkt gekommen, an dem du heute stehst?

Neugier! Hohe Ziele. Viel Zuversicht. Noch mehr Arbeit. 
Vor allem: gute Freunde und eine super Familie, die mir den Rücken stärken!  Franziska Guggenbichler Beck by Carmen Alber_ABC0969

Was gefällt dir am meisten daran, Opernregisseurin zu sein?

Als Opernregisseurin kann ich genau das ausleben, was mich in meinem Innersten packt, herausfordert und mir die größte Freude bereitet: Extreme zusammen bringen, Ideen und Talente aller Beteiligten sichtbar machen; die Musik als Wunder begreifen und mein Bestes geben, es sichtbar zu machen. 

Wovon handelte das letzte Stück, an dem du mitgearbeitet hast?

Der Opernstummfilm zu „Don Giovanni“ nach W. A. Mozart handelt von Ehrverlust, vom Ankommen-Wollen und von einer brodelnden, vernichtenden Gerüchteküche. Gemeinsam mit meiner Kollegin Agnes Fabich habe ich ein Format entwickelt, das Oper und Kino zusammenbringen soll und sich „Cinema Cantabile“ nennt. Letzten Endes sieht man einen Stummfilm mit einer Live-Klavierbegleitung. Der Unterschied zu den Cinema-Cantabile-Produktionen ist, dass hierbei auch noch SängerInnen live singen und die Lippenbewegungen der DarstellerInnen auf der Leinwand synchronisieren. Die Produktion des Films fand in Schweden statt und war für mich eine wunderbare Erfahrung.Franziska Guggenbichler Beck by Carmen Alber_ABC0967

Wirst du voraussichtlich nach Südtirol zurückkehren? 

Ja, ich bin schon so gut wie wieder zurück gekehrt, werde aber wieder oft ins Ausland, vor allem nach Berlin, reisen, um dort an Projekten weiterzuarbeiten. Südtirol möchte ich als meinen Heimathafen begreifen, von dem aus ich immer wieder ablegen kann.

Was steht als nächstes an?

Ein Projekt in Südtirol! Ein Musikvideoclip zu einer klassischen Opernarie aus Mozarts „Così fan tutte“. Es singt die wunderbare Meraner Sängerin Mirjam Gruber, die auch eine Klasse Eishockeyfrau ist. Eishockey und Oper sind genau solche Extreme, die – wie Mirjam und ich finden – absolut zusammen passen. Deshalb haben wir das Video in der Sportzone von Unser Frau in Schnals gedreht, und ich hatte das große Glück, dass die dortige Eishockeymannschaft so abenteuerlustig war, um im Clip mitzumachen. Für den Dreh ist ein Teil meines Teams aus Berlin angereist. Ich kann es kaum erwarten, bis das Video veröffentlicht wird.

Alle Fotos: Carmen Alber für franzmagazine

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