Culture + Arts > Cinema

April 11, 2017

BFFB: I figli della notte – Experiment im Internat

Verena Spechtenhauser

Titel: I figli della notte

Regie: Andrea De Sica

Worum geht’s? Der 17-jährige Giulio wird von seiner Mutter für eine unbestimmte Zeit auf ein Eliteinternat in den Bergen geschickt, wo er sich erst langsam an das Alleinsein, das rigide Erziehungssystem des Instituts sowie die morbiden Machtspiele der älteren Mitschüler gewöhnen muss. Die Situation scheint sich zum erträglicheren zu wenden, als sich Giulio mit dem rebellischen Edoardo anfreundet und auf den gemeinsamen nächtlichen Fluchten die vermeintliche erste große Liebe erlebt … 

Umwerfend: Die zahlreichen Nahaufnahmen wirken oft wie Standbilder. Die von Regisseur Andrea de Sica zum Teil selbst komponierte Musik. Das Internatsgebäude.

Traurig schön: Der Blick von Giulio. Die Szene, in der einer seiner Mitschüler, bewaffnet mit einer Pistole und laut singend, über den nächtlichen Internatsflur geht. 

Auch schön: Die schauspielerische Leistung der jungen Protagonisten. Entgegen dem gängigen Modus, jugendliche Rollen an ältere Schauspieler zu vergeben, hat sich der Regisseur (er hat unter anderem bereits mit Größen wie Bernardo Bertolucci oder Ferzan Ozpetek zusammengearbeitet) für die minderjährigen Schauspieler Vincenzo Crea (Giulio) und Ludovico Succio (Edoardo) entschieden und damit einen Volltreffer gelandet.

Must see für … Fans von Stanley Kubricks “Shining”, welches auch für Regisseur Andrea De Sica als Inspiration diente.

Das Urteil: Der Spielfilm „I figli della notte“ überrascht mit unerwarteten Wendungen und einem relativ offenen Ende. Nimmt der Film anfangs nur langsam Fahrt auf, so wird die Handlung zum Schluss hin fast rasant. Ein experimentierfreudiger Film, welcher verschiedene Genres vermischt, der auf das Publikum jedoch nicht immer zu 100 % schlüssig wirkt. 

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.