Alles Auf Anfang:
Journalist Thomas Tribus

Thomas Tribus, der zur Zeit in Wien lebende Journalist aus Meran, ist unter anderem für seine scharfsinnigen Artikel auf barfuss bekannt. Neben seiner Affinität zum Schreiben begeistert er sich ebenso für die Welt der Politik. Seine Leidenschaft zur Fotografie und dem Produzieren von Videoarbeiten lässt sich gut mit seiner Begabung zum Schreiben und seinem Wunsch zu reisen kombinieren. 

Wie bist du zum Schreiben gekommen? 

Da muss ich wohl meinem Deutschlehrer die Schuld geben. Während einer Deutschstunde bekamen wir unsere Schularbeiten zurück und ich muss mich wahrscheinlich relativ gut geschlagen haben, auf jeden Fall meinte mein Professor, während er mir die Blätter in die Hand drückte, dass ich mich im Journalismus versuchen sollte, da ich dort möglicherweise eine Karriere vor mir hätte. Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen kannst, ist so eine Empfehlung der Heilige Gral für einen 17-jährigen Jugendlichen.

Hast du als Kind viel gelesen? 

Hauptsächlich Mickey-Maus-Hefte und Charles Bukowski.Hast du noch andere Hobbys oder Interessensbereiche, denen du dich widmest? 

Musik und Filme sind meine große Leidenschaft. Außerdem verbringe ich zu viel Zeit auf YouTube.

Versuchst du politisch immer auf dem neuesten Stand zu sein? 

Ja, definitiv.

Worum ging es in deinem letzten Artikel? 

Mein letzter Artikel ist tatsächlich schon eine ganze Weile her, da ich mich momentan sehr viel mit Videoproduktion beschäftige. Aber um auf deine Frage zu antworten: In meinem letzten Artikel habe ich Stephan Urbach interviewt. Stephan ist Netzaktivist und war maßgeblich am Ausbau des Telekommunikationsnetzes der Rebellen während der Nordafrikanischen Demokratiebewegung beteiligt. Das Modem, das er damals benutzt hat, um den Rebellen zu ermöglichen Videos und Fotos an die Weltöffentlichkeit zu bringen, steht heute im Deutschen Museum für Technik in Berlin. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass er einer der wohl beeindruckendsten Menschen ist, die ich je kennenlernen durfte. 

Was gefällt dir am meisten beim Schreiben?

Die Kraft der Worte fasziniert mich. Schließlich ist ein Wort nicht bloß eine intentionelle Aneinanderreihung von Buchstaben. Worte besitzen eine sehr subtile Wirkungsebene. So wird seit Jahren vermutet, dass Menschen unterschiedlich denken und sogar ihre Persönlichkeit ändern, wenn sie in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache sprechen. Besonders im Politmarketing wird Sprache oftmals so verwendet, um bestimmte Sachverhalte anders zu verpacken. Atomenergie heißt dann beispielsweise nicht mehr Atomenergie, sondern Kernenergie, weil das Wort „Atom“ bei den Menschen unangenehme Assoziationen zu atomaren Vorfällen wie Hiroshima und Nagasaki oder Tschernobyl hervorruft.

Worüber berichtest du am Liebsten? 

Über interessante Menschen und Persönlichkeiten, die einem die Welt durch eigene Erfahrungen erklären können.

Alle Fotos: Carmen Alber für franzmagazine