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April 4, 2017

BFFB: Nach dem Happy End: “Kater” – eine Liebesgeschichte

Christine Kofler

Titel: Kater – Tomcat

Regie: Klaus Händl

Worum geht’s? Stefan und Andreas sind ein Traumpaar – schön, gebildet, gutsituiert und sehr glücklich. In ihrem stilvoll eingerichteten Haus in den Weinbergen am Rand Wiens, das sie mit ihrem heiß geliebten Kater „Moses“ teilen, tanzen sie nackt zu Jazzmusik, haben fantastischen Sex, kochen gemeinsam Marmelade ein und tischen ihren Freunden allerlei Köstlichkeiten auf. Doch eines Tages verliert Stefan am Frühstückstisch die Kontrolle über sich. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war, und ein gewaltsamer Riss geht durch die gutbürgerliche Idylle. Von nun an steht nur mehr eine Frage im Raum: „Wer bist du eigentlich?“

Umwerfend: Lukas Turtur (Andreas) und Philipp Hochmair (Stefan) bewegen sich auch bei den vielen Nackt- und expliziten Sexszenen unglaublich natürlich vor der Kamera. Undenkbar, dass die beiden im echten Leben kein Liebespaar sind.

Traurig schön: Die Verzweiflung, als Stefan realisiert, was er getan hat.

Auch schön: Die Metaphern, derer sich Klaus Händl bedient. Und die Musik, die eine wichtige Rolle im Film spielt.

Must see für… katzenliebende Pärchen.

Das Urteil: Ein intensiver Liebesfilm, der mit dem „Happy End“ beginnt und dann erst richtig spannend wird. Dass die Liebenden Männer sind, ist schön, weil es so wenig schwulen Alltag im Kino gibt. Der Film beschränkt sich allerdings nicht darauf, sondern wirft tiefgehende und allgemeingültige Fragen auf, etwa: Habe ich mich immer unter Kontrolle? Wie viel Gewalt schlummert in mir? Kenne ich den Menschen, den ich liebe? Kenne ich mich selbst?

 

Das Bolzano Film Festival Bozen 2017 zeigt Kater am Donnerstag, den 6. April um 20.15 H und am Freitag, den 7. April um 15.45 H.

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