People + Views > Portraits

March 10, 2017

Alles Auf Anfang: Windsurferin Greta Marchegger

Carmen Alber

Die 23-jährige Windsurferin aus Marling wirkt auf mich sehr abenteuerlustig – sei es durch ihre außergewöhnliche Sportart, als auch durch das dazugehörige Reisen. Greta Marchegger nimmt an verschiedensten nationalen, aber auch internationalen Wettkämpfen in Frankreich, Spanien, Griechenland, Südafrika und vielen anderen Ländern teil. Die Sportlerin ist bereits an vielen atemberaubenden Plätzen gewesen, die sich zum Surfen hervorragend eignen. Einer ihrer Lieblingsplätze bleibt jedoch immer Torbole am Gardasee, wo sie aufgewachsen ist und immer noch sehr viel Zeit verbringt. Zusammen mit Tatiana Howard und Lara Perini hat sie dort bereits zum 2. Mal den „Butterfly Effect“, ein Wassersport-Event für Frauen, veranstaltet. 

Warst du als Kind eher der Schwimmer oder der Sandburgenbauer?

Obwohl ich Sandburgen immer noch wahnsinnig gerne baue, war ich immer schon das Kind, das nie aus dem Wasser zu bekommen war. Das Wasser hatte immer schon einen wichtigen Stellenwert für mich und gerade in meinem Sport muss man das Wasser einfach lieben. 

Wie  lange hat es gedauert, bis du länger als ein paar Sekunden auf dem Brett gestanden bist?

Das ist eine gute Frage. Das Windsurfen ist eine Sportart, die gerade am Anfang extrem viel Geduld und Motivation abverlangt, weil sie so schwierig ist – was viele beim bloßen Zuschauen unterschätzen. Es dauert wirklich Monate, eigentlich Jahre, bis man wirklich gut windsurft. Man fällt zu Beginn unzählige Male ins Wasser, bevor man es schafft auf dem Brett zu stehen. Das hat schon einige Zeit und viel Geduld gebraucht – aber es hat sich ausgezahlt!

Wie lange kannst du unter Wasser die Luft anhalten?

Ehrlich gesagt, habe ich noch nie die Zeit gestoppt, aber gerade wenn man an Orten mit großen Wellen surft, muss man schon ein bisschen was aushalten können. Vor allem, wenn man gerade wieder einmal einen ordentlichen „Waschmaschinengang“ erlebt. Aber ich denke zwischen 1–2 Minuten, je nach dem. 

Welche Art von Training machst du und wie oft trainierst du?

Neben dem Training im Wasser gehört genauso viel Training „im Trockenen“ dazu, um körperlich fit zu bleiben. Krafttraining und Muskelaufbau, aber auch Ausdauertraining sind sehr wichtig.
Jede Art von Sport nebenher unterstützt und es vergeht eigentlich kaum ein Tag, an dem ich nicht in irgendeiner Form Sport treibe und trainiere.
Das wichtigste am Sport ist, dass er Spaß macht – ansonsten hilft alles nichts, weshalb ich fast immer Sport im Freien treibe.
Das Stand-up-Paddling ist neben dem Windsurfen meine Lieblingssportart und ideal um Gleichgewicht, Ausdauer und Muskelaufbau in einem zu trainieren. Greta Marchegger (c) Carmen Alber

Wie alt warst du bei deinem ersten Wettkampf? 

Bei meiner ersten Regatta war ich 10 Jahre alt, das ist rund 13 Jahre her. Was mir jetzt wie eine Ewigkeit vorkommt. Daran habe ich echt lustige Erinnerungen, weil ich mit jemand anderem so zusammen geprallt bin, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte. Schlimmeres passiert ist aber Gott sei Dank nicht!

Bist du vor Wettkämpfen aufgeregt? 

Ja, muss ich wirklich zugeben. Eine gesunde Dosis an Stress und Adrenalin gehören natürlich dazu – allerdings darf dieser einen nicht zu sehr einnehmen, weil er sich ansonsten negativ auswirkt. Gerade dieser Nervenkitzel vor einem Wettkampf macht es auch jedes Mal aufs Neue aufregend! Diese Aufregung zu managen und produktiv umzuwandeln, ist immer wieder eine Herausforderung.

Gibt es einen Menschen, der dich motiviert hat? 

Viel mehr inspiriert als motiviert hat mich mein Vater. Er war in seinen jungen Jahren – und den „goldenen Jahren“ des Windsurfens – Profi-Windsurfer und arbeitet immer noch in der Windsurfbranche. Ich bin mit dieser Sportart, dem dazugehörigen Lebensstil, dem Reisen und seiner verrückten Welt groß geworden und könnte mir kein Leben außerhalb des Windsurfens vorstellen.
Er ist hierbei immer noch meine größte Unterstützung.

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.