Music
October 12, 2016
“I hupf holt gern”: Hubert von Goisern @ Kaltern Pop Festival 2016
Text Kunigunde Weissenegger
Photography Mirja Kofler
Für manche wird er für immer der langhaarige, freche Rabauke aus Bad Goisern in Oberösterreich sein, der aus der Musikkapelle flog. Für manche der Wildschützräpper, der stramme Jodler, der koa Hiatamald mog, der Brückenschläger und Weltmusiker, der Traditionelle, der Poppige, der daheim Fremde, der Nachdenkliche, der Einzelgänger…?
Hubert Achleitner, besser bekannt als Hubert von Goisern, ist auch vielen hierzulande ein Begriff. Anlässlich des 2. Kaltern Pop Festivals macht er auf seiner Federn Tour 2016 am Samstag, 15. Oktober Halt in Südtirol. Viele scheinen zu meinen, ihn gut zu kennen (noch besser seit dem Film “Brenna tuat’s schon lang“über ihn und seine Musik). Doch anscheinend hat er noch ein paar Geheimnisse… Mal sehen, wie viel er uns im Interview verrät.
Hubert von Goisern, es ist nicht dein erstes Mal in Südtirol, was weisst und denkst du über das Land? Freust du dich auf das Kaltern Pop Festival?
Die Antwort auf die erste Frage ist zu komplex für diesen Rahmen. – Ich kann nur sagen, gern hier zu sein und dass ich mich natürlich auf das Festival freue.
Unzählige Definitionen gibt es. Wie sollen wir dich und deine Musik nun deiner Meinung nach bezeichnen? Ist das notwendig?
Das müsst ihr euch selber überlegen.
Afrika, Tibet, Europa, Amerika, Donau, Wirtshäuser, seit vielen Jahren und erfolgreich. Was kommt, was berührt, was brennt noch?
Ich bin keiner, der die Zukunft voraus sagen kann. Jetzt schließ ich erst einmal die Tournee ab und dann schau ich, was passiert.
Musik machst du, seit du 12, in Kapellen oder Bands spielst du, seit du 16 bist. Was vermisst du aus den Anfangsjahren? Was ist anders geworden?
Naja, ich kann es jetzt besser als damals…
Inwiefern vermischt sich manches?
Weil es sich begegnet vielleicht…?
Du bist Jahrgang 1952. Denkst du über’s Alter nach? Inwiefern? …wie wär’s als Mentor oder Lehrmeister deine Erfahrung an andere, an die Gesellschaft… weiter zu geben?
Über die Vergänglichkeit habe ich auch schon als Kind nachgedacht. Ich weiß nicht, ob unterrichten etwas ist, das mir wirklich liegt. Ich bin selber Autodidakt. Ich gebe in erster Linie meine Musik weiter.
Kann Musik die Welt verändern? Welche „Aufgabe“ erfüllst du mit deiner Musik?
Die Welt kann sie nicht verändern – aber mich verändert sie und vielleicht manche Menschen, die mir zuhören. Im Grunde ändert sich alles dauernd, auch ohne unser Zutun.
Wie viele Instrumente spielst du? Hast du dein Lieblingsinstrument? Welches magst du noch lernen?
Die Anzahl weiß ich nicht – ich spiele viele, aber keines virtuos – und es reicht mir, all diese Instrumente besser spielen zu lernen.
Was hörst du für Musik? Gibt’s ein Lieblingsgeräusch?
Ich höre fast alles – Queerbeet, wie man so sagt. Mein Lieblingsgeräusch ist Vogelgesang.
Du meinst, es wird nun nach dieser Konzerttour für ein paar Jahre ruhiger werden und du wirst den Bühnen fern bleiben. Was wirst du machen?
Das sag ich nicht.
Letzte Frage mit Gegenfrage als Antwort: Was sollte mensch Hubert von Goisern besser nicht fragen?
Man darf mich alles fragen – ich gebe allerdings nicht auf alles eine Antwort.
Alle Fotos (c) Mirja Kofler für franzmagazine
Titel: Zitat aus dem Film “Brenna tuat’s schon lang“
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