Einer flog über das Kuckucksnest @ Freilichtspiele Lana 2016

26.07.2016
Einer flog über das Kuckucksnest @ Freilichtspiele Lana 2016

Die Gesellschaft bestimme, wer verrückt sei und wer nicht, heißt es im Theaterstück “Einer flog über das Kuckucksnest” von Dale Wasserman. Unter der Regie von Thomas Hochkofler wird es derzeit als Freilichttheater in Lana aufgeführt.
Den auf dem Roman von Ken Kesey basierenden Filmklassiker mit Jack Nicholson kennt wahrscheinlich jeder. Für all diejenigen, die ihn nicht kennen sollten: Ein Kleinkrimineller namens Mc Murphy landet in einer psychiatrischen Anstalt und gibt sich als Geisteskranker aus, um einer Haftstrafe zu entgehen. Dort mischt er ordentlich den Laden auf und lehnt sich gegen die dominante Krankenschwester Miss Ratched auf – mit fatalen Folgen.


Die Freilichtspiele haben das Stück im Kapuzinergarten mitten in Lana inszeniert. Unter freiem Himmel steht eine Kulisse, die von Häusern und Bergen umrandet ist. Auf der Bühne stehen pinke Stühle und Tische für die Patienten, auf denen sie sich die Zeit mit Kartenspielen vertreiben, und ein goldener Wachturm für das Personal. Dazwischen steht ein ebenfalls goldener Zylinder, der die famose Waschmaschine verkörpert, die zum Schluss sehr wichtig wird. Ansonsten ist mehr oder weniger alles in ein gleißendes Krankenhausweiß getaucht.

Zügig schreitet die Geschichte mit ausgefeilten und unterhaltsamen Dialogen voran. Nur die blau beleuchteten Szenen mit gespenstiger Musik, in denen der eigentlich taubstumme Indianer laut denkt, unterbrechen den Rhythmus.
Ein Theaterstück im Freien zu sehen, hat einige Besonderheiten: Man sieht dunkle Gewitterwolken in der Ferne und wünscht sie sich mit aller Kraft erfolgreich weg. Mittendrin läuten dann auf einmal die Glocken der Kapuzinerkirche, passend zur fiktiven Zeit des Stückes und nicht immer ist alles akustisch verständlich.
Insgesamt ist “Einer flog über das Kuckucksnest” durchaus sehenswert. Die einheimischen Schauspieler verkörpern die skurrilen Figuren glaubhaft und auch das Thema, die Anstalt als Metapher der Gesellschaft, ist immer noch aktuell.

Weitere Aufführungen gibt’s noch am 26., 27. und 29. Juli 2016, Beginn ist jeweils um 21 H; Informationen zu Kartenreservierungen findest du hier

Fotos: franzmagazine

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