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April 16, 2016

“Seit die Welt Welt ist” @ Bolzano Film Festival Bozen

Maximilian Mayr

Titel: Seit die Welt Welt ist

Regie: Günter Schwaiger

Darum geht’s: Der Kleinbauer Gonzalo lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen in Kastilien. Das Leben ist hart – Abwanderung in die Städte, Konkurrenz durch internationale Großkonzerne und die hohe Arbeitslosigkeit, die auch zwei von Gonzalos Söhne trifft, machen dem kernigen Bauer zu schaffen. Hinzu kommt auch noch ein Wildschwein, das sein Unwesen auf den Maisfeldern treibt…

Lieblingszitat: Ich habe so viele Erinnerungen und nichts fällt mir ein (aus dem Mund einer 102jährigen Dorfbewohnerin).

Schön… dass es solche ehrliche und unverstellte Menschen noch gibt.

Nicht gelungen… Da im Endeffekt nicht wirklich etwas passiert, hat der Film einige Längen, durch die man sich den ein oder anderen Blick auf die Uhr nicht verkneifen kann.

Umwerfend: das gute Essen – Schinken, Steinpilze, Blutwurst und Rotwein. Selten sehnt man sich einen “Spanier” um die Ecke des Kinos herbei wie nach diesem Film.

Wohlerwogenes Urteil: Auch wenn einige Längen vorhanden sind, ist der Dokumentarfilm von Günter Schwaiger eine Bereicherung. Das einfache und harte Leben der Bauern in Spanien, die mit der internationalen Konkurrenz versuchen  Schritt zu halten, bewegt. Auf dem Boden geblieben und ehrlich schildert der Protagonist des Films, Gonzalo, die Dinge so wie sie sind: In einer Zeit, in der Städter oft ein falsches Idyll – Countryside-Living – im Kopf haben, stellt Gonzalo die Dinge richtig. Der Film zeichnet eine zutiefst verunsicherte spanische Gesellschaft nach der Wirtschaftskrise, in der Familie und das einfache Landleben eine ganz andere Bedeutung bekommen.

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