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April 15, 2016

“Wer diesen Film nicht liebt, ist selber schuld”: “Scharf beobachtete Züge” @ Bolzano Film Festival Bozen

Nadja Röggla

Titel: Scharf beobachtete Züge (auch “Liebe nach Fahrplan”), Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Regie: Jiří Menzel, der dafür 1967 den Oscar verliehen bekam.

Worum geht’s: Die tschechoslowakische Komödie erzählt das Leben des jungen Bahnlehrlings Milos, welcher zusammen mit dem Tauben züchtenden Bahnhofsvorstand und Fahrdienstleiter Hubicka auf einem abgelegen Bahnhof in der tschechischen Provinz lebt. Der Film spielt während der Zeit der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg, trotz der Wende am Ende, bekommt man davon jedoch wenig mit: Die drei Herren scheinen nämlich anderweitig interessiert…

Umwerfend: Die Szene im Büro des Fahrdienstleiters, in der der gelangweilte Frauenheld Hubicka den entblößten Po der Telefonistin mit Amtsstempeln verziert. 

Schön… die kindliche Ehrlichkeit des Protagonisten Milos, der direkt und ohne große Verzierungen authentisch alles beim Namen nennt.

Wohlerwogenes Urteil: Menzel schafft es die Themen Sexualität, Moral und Politik humorvoll und geschickt miteinander zu verbinden. Ein geschmackvoller Film, der durch seine Einfachheit berührt und zugleich köstlich unterhält. Sehenswert!

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