Music

February 24, 2016

Surreal, vielschichtig, unfassbar:
“I’m not a Blonde”

Kunigunde Weissenegger

Mit den Dancing Shoes ins Museum, bis (fast) spät nachts; das läuft grad, ob Heavy Metal unter dem Blick von Ötzi im Südtiroler Archäologiemuseum oder Electro Pop zu den Pinselstrichen von Depero im Mart in Rovereto. Das geht und in letzteres lädt das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst gemeinsam mit dem Trientner Verein Offset am 26. Februar (21–23h) zum Konzert von “I’m not a Blonde”

“I’m not a Blonde” sind Chiara Oakland Castello und Camilla Matley aus Mailand (und offensichtlich nicht blond, aber psst!). Eben erst, im Februar 2016, ist “Introducing” und somit ihre erste Langspielplatte erschienen, eine Collage aus den ersten 3 EPs der beiden. Sphärisch trüb und spitzmädisch komplex; und Leichtigkeit steckt bloß auf die ersten Töne in ihren Kompositionen, die sie “21″, “Stop Tempo”, “The Contract” oder “Not Lost” betiteln. Sie haben Spaß am Musikmachen – doch. Akkurat. Ironie inklusive. Und Arbeiterinnen sind sie. Bescheiden bezeichnen sich die beiden als “aufstrebend”, seit 2014 treten sie gemeinsam auf. Im Takt sind auch ihre Minialben mit 2 bis 4 Stücken erschienen. Bei ihren Texten ist es wie mit dem Namen für ihre Band: “I’m not a Blonde” stünde schon mal für sich, doch C&C legen nach und fügen in Klammern noch (But I’d love to be Blondie) an. Da bleibt dir doch die Frage nach der Haarfarbe im Hals stecken, oder? 

franz: Wie oft seid ihr schon nach eurer Haarfarbe gefragt worden? 

CAMILLA: Normalerweise wird Chiara gefragt, ob sie wirklich rot sei, was sie natürlich sehr aufregt.

Wolltet ihr nie aus Italien auswandern und irgendwo anders hinziehen? Was würdet ihr dann vermissen?

Ich habe für einige Zeit in Barcelona und London gelebt und dort eigentlich nichts von hier vermisst. Chiara ist halb Amerikanerin und kommt somit aus einem anderen Land.  

In welchem Jahrhundert würdet ihr gern leben? 

Ich bin eigentlich glücklich darüber, jetzt zu leben. Vielleicht würde ich aus reiner Neugier kurz mal in die 60er und 70er abhauen. 

Nach dem Small Talk zu den wirklich wichtigen Fragen: Warum seid ihr Fans von Blondie? …oder möchtet ihr in Wirklichkeit Franco Battiato sein? 

Uns fasziniert im Allgemeinen New Wave und die 80er – meiner Meinung nach der Moment, in dem Musik, Kunst und Leben miteinander verschmolzen sind.  

Es scheint so, als ob ihr uns ZuhörerInnen mit jeder EP mehr und mehr in eure Gedanken und Adern schlüpfen lasst. Was können wir uns von “Introducing” erwarten? Wo lässt ihr uns rein?

Introducing ist eine Sammlung all unserer EPs. Es ist eher eine Interpretation von “I’m not a Blonde” unserer Produzenten-Freunde. Also seht ihr, was andere von uns denken.  

Upgrade von was auf was? 

Upgrade im Sinn, immer besser zu werden? 

Sicher! Danke.

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