Schmerzt + macht süchtig. VonPiderZuHeiss zeigen “Peepshow”

Are you lonesome tonight… …lass uns doch ein wenig in andere Häuser, durch fremde Fenster und Ritzen lugen [peep] – und vielleicht auch… – greifen? Es gibt so viele…schöne Menschen… Und mich wundert es, wie die es alle tun… – vielleicht sollten wir uns manchmal einfach im Rückwärtsgang begegnen? Baby, ich wünschte die Dinge wären anders.

Der Wolf, die Lehrerin, die Schöne, das Monster, ein Kind, ein Kerl, zwei Kerle – eigentlich ist es egal, wer was mit wem warum auch immer veranstaltet. What you see is what you get. Auch wenn’s wenig angenehm und früher oder später aus ist und weh oder gut tut… Ein Teil von ihm wird ein Teil von dir… So oder so. Die Frage ist nur, wo es anfängt zu fressen… …und wo es aufhört sich zu regen… Ist das Hauptding nicht einfach nur, DASS wir uns begegnen?  …ob’s dann immer diese Liebe ist…?…

Performance vollkommen. Wieder einmal hat Nora Pider bewiesen, dass Schauspiel + Körperbeherrschung nicht im Waschkübel als Beigabe zu haben sind. Dass ihr Körper ihr Werkzeug ist. Und harte Arbeit. Selten ist ein Mann im 21. Jahrhundert [auf der Bühne] so männlich [darf er auch – und kann er auch – nicht mehr] [passenderweise auch in der Figur der Frau] wie Nora Pider bei Peepshow von Marie Brassard, die sich über eine derartige Umsetzung ihres Stückes nur wundern und freuen sollte: Nora Pider und Valentina Schatzer glänzen, nicht nur aufgrund von Kostüm und Maske [Applaus für Alessia Celentano], Regisseurin Anna Heiss sollte unbescheiden + jauchzend den Mittelfinger strecken und die Musik [von Artificial-Harbor-Julian-Angerer + wupwup-Martin-Reddey-Retter] passt dunkel + sinnlich gut. Chapeau VonPiderZuHeiss!

Das trug sich/trägt sich/wird sich zutragen Ende Mai 2015 im Anreiterkeller in Brixen in Südtirol in Italien und Anfang Juni 2015 im Spektakel in Wien in Österreich.