Music

June 2, 2015

Full Tension Festival – Day 1 überlebt

Lex W.

Ich muss zugeben, ganz unparteiisch kann ich nicht darüber berichten. Seit der ersten Ausgabe bin ich nämlich größter Full Tension Festival Fan. Die Organisatoren reißen sich den A**** auf, dass es ein geiles, gut organisiertes Festival wird, und was machen die BesucherInnen bzw. Nicht-BesucherInnen? Sich über alles Mögliche beschweren, wie immer halt in Südtirol. Aber egal, ich fass euch gerne zusammen, was ihr verpasst habt.

Was ich am liebsten an diesem Festival mag, ist, dass es sehr gut abgestimmt ist auf Leute wie mich, die häufig alleine auf Festivals und Konzerten unterwegs sind. Durch die zwei Bühnen, die abwechselnd bespielt werden, entsteht keinerlei Leerlauf, sondern man kann am Ende der Darbietung der einen Band gemütlich zur zweiten Bühne schlendern und sich dort gleich von der nächsten Band berieseln lassen. Straffes Zeitmanagement und gute Organisation ermöglichen diesen Luxus. 

Auch für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt: neu heuer der Pizzacallbus (wie geil ist das denn?), sowie Kebab, Burger und alles sonst, was das Festivalbesucherherz begehrt. Zum Trinken gibt es Ottakringer, was mein Wahlwienerherz höher schlagen lässt, Hugo oder Monster. Monster Energydrink – eine Sache für sich: beim ersten Schluck denkt man sich: ihhh, viel zu süß, aber irgendwie kann man dann doch nicht mehr davon lassen.

Nun gut, Rahmenbedingungen geklärt, kommen wir zum Wesentlichen: die Musik. Heuer ganze 3 Tage, mit jeweils unterschiedlichem Schwerpunkt: der Metal-Tag, der Italo-Hiphop-Tag, der gemütliche bis mitreißende Deutsch-Pop-Tag, oder so. Was heuer ebenfalls neu ist: die Partnerschaft mit Uploadsounds. Die Opener an jedem der drei Tage sind die drei Gewinner des heurigen Uploadsounds, die letzte Woche gekürt wurden. 

Am ersten Tag sind das The Lads. Leider verpasst, aber kenne ich vom letztjährigen Busk, sind sicher ein gemütlicher Einstieg gewesen. Leftover und Betraying the Martyrs leider auch verpasst. Bei Actionmen angekommen, aber erst bei The Real McKenzies wirklich dabei. Die Kanadier im Schottenlook machen schon mal gute Stimmung. Beeindruckend die Energie des doch schon etwas älteren Sängers und absolutes Highlight der Dudelsack. 
Hopes Die Last ziehen mich schon von Weitem zu ihrer Bühne hin. Besonders die Stimme des Sängers mag ich, die mich manchmal an Jared Letos (30 Seconds to Mars) Schreien erinnert und manchmal auch wieder richtig düster sein kann.

Anti Flag. Anfangs bin ich nicht so begeistert, das ändert sich aber schlagartig als mehr und mehr Bassist Chris#2 das Mikro übernimmt. Der weiß, wie man Stimmung macht: er leitet die Meute an im Kreis zu rennen und kann sogar den größten Mitsingmuffel zum Mitsingen animieren. Seine Lieblingswörter dabei sind “Italia” und “Ok?”. Er will auch immer, dass wir lauter werden, damit uns auch der Guy im Haus am Hügel hört. Ich würde ihm zu gerne erklären, dass das kein simples Haus ist, sondern die Haselburg. Seine markante Stimme erinnert mich ein bisschen an den Billy Talent Sänger. Am Ende lässt er die Drums in den Zuschauerraum stellen und singt das letzte Lied von dort aus, mitten im Publikum. Geiler Scheiß! 

Dann kommen noch Insanity Alert aus Tirol dran. Unter den Metallkennern und -mögern anscheinend bekannt und beliebt. Ich bin die meiste Zeit damit beschäftigt, den Sänger zu beobachten, der irgendwie mit seinem Kleidungsstil wie der Sänger von AC/DC aussieht. Irgendwann hält er immer wieder Schilder in die Luft wie “Mosh” oder “This Dude” mit Pfeil auf seinen Gitarristen. Am Ende bringt er mich doch dazu “Mosh for your life” mitzugrölen. Bei einem der letzten Lieder ist auch plötzlich der Sänger von Leftover auf der Bühne und singt lautstark mit.

Dann ist es endlich so weit: die Headliner auf der Bühne. Das Publikum schreit begeistert: “Na-palm Death, Na-palm Death”. Da sind sie: Metal in Reinkultur aus Birmingham, England – deswegen hätte ich es lieber gehabt, wenn der Sänger mehr in seinem schönen Akzent geredet hätte, anstatt metalmäßig zu schreien. Auch hier bin ich wieder sehr mit dem Alter des Sängers beschäftigt, da ich mir da jemanden, der schon älter ist, vorgestellt hätte, aber mir der noch sehr jungenhaft vorkommt, wie er so über die Bühne hüpft. Viele Zuschauer scheinen einfach aus Nostalgie hergekommen zu sein, da Napalm Death seit den 80ern unter Metalfans ein Begriff ist. Ob dies heute auch noch in der jungen Generation so ist, wage ich anhand des Durchschnittsalters der ZuschauerInnen zu bezweifeln.

Aber überzeugt euch selbst mit dem Video oben. Tag 1 also mehr oder weniger überlebt – auf geht’s zu Tag 2.

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Comments

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There is one comment for this article.
  • Peter · 

    tickets worn leider viel viel zu toier, war gern am freitog gongen, ober fost 40€ ohne zeltplotz und af an parkplotz isch schun eher wild

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