Music

January 26, 2015

Sir Tralala + Der Nino aus Wien:
erstmals live in Südtirol

Kunigunde Weissenegger

Ach Tunk! Sie kommen! Endlich und erstmals spielen Der Nino aus Wien und Sir Tralala ein gemeinsames Konzert in Südtirol und Italien. Am Sonntag, 1. Februar um H 20.30 geht’s los: das Abschlusskonzert ihrer Jänner-2015-Kneipentour geht im Sudwerk in der Andreas-Hofer-Street in Bozen von statten. Wie es dazu kam, könnt ihr hier genauestens nachlesen.  Exklusiv haben wir die beiden für ein Doppelinterview rumgekriegt. Lest + raunt!

Wer ist Der Nino aus Wien?

SIR TRALALA: Die Rettung des Austropop.

NINO: Einer der schlechtesten Autofahrer Österreichs, und der schlechteste Fotograf Wiens.

Wie lange kennst du ihn?

SIR TRALALA: Seit dem Beginn seiner Karriere.

NINO: Genau einen Tag länger als Sir Tralala. Der Name “Der Nino aus Wien” entstand genau einen Tag bevor mich der Sir Tralala zum ersten Mal auf myspace kontaktiert hat. Kurz darauf haben wir uns auch in der Wirklichkeit getroffen.

Wer ist Sir Tralala?

NINO: Einer der besten Autofahrer die ich kenne. Ausserdem spielt er sehr gut Geige und Gitarre, und singt sehr gut.

SIR TRALALA: Das habe ich bis heute nicht herausfinden können, und wüsste ich, wer er ist, dann gäb’s ihn nicht.

Wie lange kennst du ihn?

SIR TRALALA: Ich kenn ihn nicht.

NINO: Zirka seit 2007 oder 2008.Worüber singst du am Liebsten?

NINO: Am allerliebsten singe ich einfach was mir gerade einfällt.  

SIR TRALALA: Über problematische Sachen.

Was unterscheidet euch?

SIR TRALALA: Ninos künstlerische Arbeit findet mehr im populärkulturellen Mechanismus statt als meine, man könnte auch sagen, er ist einer breiteren Masse zugänglich, bzw. dass er berühmter ist – was vielleicht auch gar nicht so sehr mit den Inhalten zu tun hat, sondern damit, dass seine Arbeit anders verkauft wird als meine. Sir Tralala hat auch insgesamt weniger Quantität im Output. Das mag jedoch daran liegen, dass ich neben Sir Tralala an vielen weiteren Projekten arbeite, und Nino sich eher auf die Dinge konzentriert, die mit seinem Namen assoziiert werden.

NINO: Er hat ein Kind, ich habe kein Kind. Er hat ein Auto, ich habe kein Auto. Er kann Gitarrensaiten wechseln.  

Was verbindet euch?

NINO: Das harte Leben im Musikbusiness.  

SIR TRALALA: Eine tranceartige konzentrierte Introvertiertheit (die aber nicht ständig stattfindet). Manchmal wurden wir deshalb als “Autisten” oder “Weichbirnen” bezeichnet. Außerdem hören wir gerne Musik aus den 60ern, neigen zu einer gewissen Psychedelik, sitzen gerne in Kaffeehäusern herum, und wir teilen einen etwas absurden und trockenen Humor, wobei es nicht immer sicher ist, was davon echt ist, und was lustig. Wir können jedoch gut damit umgehen.

Warum magst du ihn?

NINO: Er ist lustig und freundlich, und ausserdem bin ich schon lange ein großer Fan.  

SIR TRALALA: Er ist privat ein friedlicher angenehmer Mensch, der wenig Stress verbreitet, und nicht ständig Grenzen überschreiten muss. Außerdem ist er jemand, der sich vor Auftritten nicht ins Hemd macht. Und er hat Humor, er bringt mich manchmal ehrlich zum Lachen. Und er steht zu dem, was er mag, selbst wenn’s sich dabei um Musik handelt, die offiziell in unseren Kreisen eigentlich gar nicht als cool oder hip gilt.

Und deshalb macht ihr zusammen eine Kneipentour?

SIR TRALALA: Nein, eine Tour machen wir deshalb, weil wir Geld verdienen müssen, gerne gemeinsam auf der Bühne stehen, und weil wir nicht viel proben müssen, um etwas Interessantes auf die Bühne zu bringen. Kneipentour deshalb, weil wir Wirtshäuser mögen, und die Abwechslung die eine derartige Konzerttour bietet. Man weiß nie so genau was auf einen zukommt, die Konzertsituation ist jedes Mal sehr anders. Theaterbühnen sind eher gleich, da sitzen die Leute herum, schauen zu, und wenn’s fertig ist, dann klatschen die. Im Wirtshaus kann’s durchaus mal passieren, dass Gläser durch die Gegend fliegen oder man sich etwas ausdenken muss, weil der Geräuschpegel im Publikum höher ist, als die mögliche Lautstärke der PA-Anlage. Dann muss man sich etwas einfallen lassen, und das ist die Herausforderung. Und außerdem spielen wir ja nicht nur in Kneipen, sondern es sind auch zwei Kaffeehäuser und ein Vereinsclub dabei.

NINO: Ich bin lieber unterwegs, als zuhause. Und ich bin auch gern in Wirtshäusern. Und mit dem Sir Tralala mach ich eh zu selten Musik.Und wie klingt er so?

NINO: Engelsgleich.  

SIR TRALALA: Verschlafen.

Was kann er besonders gut? Und was kann er nicht so gut, wenn du’s verraten darfst?

SIR TRALALA: Texte schreiben kann er besonders gut. Was er gar nicht kann, ist Geige spielen. Aber dafür bin eh ich zuständig.

NINO: Er kann wirklich gute Lieder schreiben, und auch sehr gut andere Lieder covern. An den Instrumenten ist er unschlagbar. Vielleicht kann er nicht immer so gut dem Navigationssystem im Auto folgen, aber irgendwie finden wir immer überall hin.  

Was hast du denn auf der gemeinsamen Tour sonst noch über ihn herausgefunden?

NINO: Er telefoniert viel öfter als ich.  

SIR TRALALA: Dass er in der Früh nicht so leicht aus dem Bett zu bringen ist.Einen Reim auf ihn, bitte!

SIR TRALALA: Eins, zwei, Nino kommt vorbei…

NINO: Seid ihr alle da? Gleich kommt der Sir Tralala!  

Worauf sollten wir uns bei eurem gemeinsamen Konzert gefasst machen? 

NINO: Auf lange Gespräche zwischen den Liedern darüber, welches Lied wir denn als nächstes spielen sollten.

SIR TRALALA: Auf möglicherweise nicht jugendfreie Texte – daran ist aber Sir Tralala schuld, denn ich arbeit grad an einem Album mit dem Titel: “Echt gute böse Lieder”. Außerdem behandeln meine Inhalte häufig beziehungsproblematische Themen.

Oder sollten wir uns in Acht nehmen?

SIR TRALALA: Nein.

NINO: Immer auf der Hut sein!  

Wer ist der schönste Mann von Wien?

NINO: Wahrscheinlich der Raphael Sas, von der Nino aus Wien Band.  

SIR TRALALA: Das kann ich nicht beurteilen. Mein ästhetisches Empfinden ist nicht normativ. Alles was ich sagen kann ist: Ich bin’s nicht – und das stört mich aber auch nicht im Geringsten.

Und: Wer sollte mal dringend irgendwo angebunden werden?

NINO: Angebunden? An eine Leine? Würd ich mit niemandem machen.  

SIR TRALALA: Seid ihr so eine Art Sadomaso-Zeitung ?

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