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January 15, 2015

Macht sie möglich: 39NULL, die 3. Ausgabe

Kunigunde Weissenegger

Es ist bald wieder soweit: Im März 2015 soll endlich die (von vielen langersehnte) dritte Ausgabe von 39NULL erscheinen. Die Redaktion hat sich in den letzten Monaten wiederum die Köpfe zermartert und ein neues spannendes Thema gesucht und gefunden: Diesmal geht’s um Macht und Ohnmacht in den verschiedenen Themenfeldern Kultur, Politik, Gesellschaft, Kunst, Geschichte, Wissenschaft und Sexualität. Es geht um Machtmissbrauch, Manipulation und Unterdrückung, um Hilflosigkeit und Passivität, aber auch um das gesunde Maß an Machtausübung und Einflussnahme. Und es geht natürlich auch um die Frage “Wer hat Macht?“. – Schaut euch einfach auch das Video oben an!

Wie bei den beiden vorhergehenden Ausgaben setzen die 39Null-Redaktion und der Herausgeber kognitiv Verein auf die Unterstützung der Menge und die Finanzierung über Crowdfunding, um so die Druckkosten von 4.000 Euro zu decken. Über www.startnext.de/39null-macht könnt ihr bis 16.2.2015 den Druck des Magazins mitermöglichen. “Denn wir haben noch viele Geschichten zu erzählen,” meinen die MacherInnen des Magazins mit Ursprung im Vinschgau und Berlin und einem Verteilerkreis in ganz Europa: ein Text stammt unter anderem von Monika Hauser, Ärztin, Feministin und Aktivistin – sie erzählt über ihren unermüdlichen Kampf gegen sexualisierte Frauen in Kriegsgebieten. Cuno Tarfusser, Südtiroler und Richter in Den Haag, nahm zur Frage Stellung, wie Macht und Ohnmacht in seinem Beruf zur Geltung kommen. Weitere Mitwirkende des Magazins für Gesellschaft und Kultur sind Barbara Vinken, Barbara Bachmann, Hannes Grassegger, Kareen De Martin Pinter, Mary Scherpe, Nicolas Grupe und Renate Mumelter.  

Wir wollen euch nicht vorenthalten, was uns 39NULL-Chefredakteur Martin Santner auf die Frage geantwortet hat, was sie sich eigentlich dabei gedacht haben, solch ein Thema zu definieren. 

Was hat es mit dem Thema der 3. Ausgabe von 39NULL “Macht und Ohnmacht” auf sich? 

Martin Santner: Macht und Ohnmacht sind zwei sehr brisante Begriffe, die in einem dynamischen Spannungsverhältnis zueinander stehen. Beide sind allgegenwärtig, ob innerhalb der Gesellschaft, bei der Arbeit oder Ausbildung, in der Familie, unter Freunden – wir sind in vielfältige Macht- und Ohnmachtsbeziehungen eingebunden, die wir auch ständig neu formen und aushandeln müssen. 
Gerade jetzt nach den brutalen Terrorangriffen in Paris ist vielerorts ein gewisses Ohnmachtsgefühl zu spüren. Niemand weiß so recht, warum und wie das passieren konnte? Und vor allem: wie wird es in Zukunft weitergehen? Auch hier sieht man, wie schnell sich Macht- und Ohnmacht ablösen können; die mächtige laizistische Grand Nation und Wiege der Aufklärung wurde binnen weniger Tage in eine Schockstarre versetzt, wenn nicht sogar in eine anhaltende kulturelle Identitätskrise. Die Frage bleibt: Wie soll das gemeinsame multiethnische und multireligiöse Leben in Zukunft weitergehen? Man wird sich eben an einen Tisch setzen und sich friedvoll annähern müssen. Wer hat die Macht? – Der Terror? Oder die Freiheit? Wir werden es sehen. 
Ich hoffe, es ist uns mit der 3. Ausgabe gelungen, das breite Spektrum der beiden großen Komplexe Macht sowie Ohnmacht aus verschiedenen Perspektiven differenziert zu beleuchten. Wir sind sehr froh, dass wir wieder 35 internationale AutorInnen und KünstlerInnen finden konnten, die sich mit ihren tollen Ideen dem Thema annäherten. Auch dieses Mal wollten wir das Thema einerseits zusammen mit ExpertInnen (WissenschaftlerInnen und JournalistInnen) diskutieren, aber auch Geschichten aus dem Alltag einfangen – beispielsweise wie es ist, wenn du als Erwachsener nicht richtig lesen und schreiben kannst oder dir ein Stalker im Internet nachstellt. – Was kann man in beiden Situationen tun, um nicht länger ohnmächtig zu sein? Beides sind Geschichten von mutigen Frauen, die sich aus dem Zustand der Ohnmacht heraus gekämpft haben, weil sie keine Opfer sein wollten. Das ist jetzt aber fast schon zu viel verraten… 

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