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December 11, 2014

Happy End: Meran hat wieder ein Kino

Christine Kofler

Cineasten und Filmfreunde der westlichen Landeshälfte, aufgepasst: Nach sechs Jahren filmischer Grabesruhe gibt es wieder großes Kino in Meran! Am 18. Dezember um 18.00 Uhr wird die Eröffnung des neuen alten Kinos in der Ariston-Galerie gefeiert – natürlich mit einem Film: Woody Allens jüngster Streifen “Magic in the Moonlight” wird über die neue Kinoleinwand flimmern.

Künftig wird das Ariston-Kino an vier Abenden die Woche, von Donnerstag bis Sonntag, sowie samstags und sonntags ganztägig, unterhaltsame, nachdenkliche, anspruchsvolle und außergewöhnliche Filme zeigen. Der Filmclub, der seit Jahrzehnten für Kino in seiner besten Form steht,  zeichnet für das Programm verantwortlich und führt es gemeinsam mit der Genossenschaft Mairania 857.

Und wer bereits mit Grauen daran dachte, die Weihnachtsfeiertage inmitten der kulturellen “Mercantini”-Ödnis zwischen Wham!’s “Last Christmas” und blinkenden Plastikrehen verbringen zu müssen, kann sich nun im Kino vor Touristenmassen verstecken: Vom 25. Dezember bis zum 6. Jänner wird abends täglich eine Vorführung stattfinden. 

Der steinige Weg zum Lichtspielhaus

Bereits seit sich die Türen des Meraner Apollo-Kinos 2009 schlossen, wurde über ein neues Kino diskutiert; 2011 kam schließlich mit dem Vorschlag, das Ex-Ariston-Kino zu nutzen, Bewegung in die Debatte. Anfang 2012 unterzeichneten 3.500 Meraner Filmfreunde die Petition “Ein Kino für Meran” und Bürgermeister Günther Januth erklärte im Februar 2012, man stehe “kurz vor einer Nutzung des ehemaligen Ariston-Kinos”. Doch die Auferstehung des ehemaligen Kinos am Rennweg, das in den vergangenen Jahren von der Wirtschaftsfachoberschule als Veranstaltungssaal genutzt wurde, war schwieriger, als gedacht. Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Vor allem dann, wenn mehrere Institutionen beteiligt sind – z. B. die Gemeinde Meran, eine Schule, das Schulamt und die Abteilung Kultur der Landesregierung. Wenig begeistert für eine Multi-Nutzung des Saals, der für 11.200 Euro pro Monat vom Land gemietet wurde und  hin und wieder schulische Veranstaltungen beherbergte, zeigte sich die Leitung der Wirtschaftsfachoberschule – Anfragen der Gemeinde Meran wurden anfangs höflich abgelehnt (franzmagazine berichtete). 

Vom Zelluloid zum digitalen Kino

Außerdem war eine nicht unerhebliche Finanzierung zu stemmen, um die Aula in einen Kinosaal zu verwandeln; 2013 genehmigte der Meraner Stadtrat eine Finanzierung von 242.000 Euro. Mit dem Geld und weiteren Sponsorengelder, z. B. der Stiftung Sparkasse, wurden die alte Regiekabine erneuert, Projektoren für Zelluloid-Filme gegen High-Tech-Geräte für digitales Kino eingetauscht (seit 2014 liefert z. B. Paramount keine Filme mehr auf Zelluloid), ein neues Audiosystem und eine neue Leinwand installiert.

Mission (Im-)Possible”

Zu guter Letzt wurde, wie Merans Vizebürgermeister Giorgio Balzarini in der am heutigen Donnerstag (11.12.) stattfindenden Pressekonferenz betonte, aus der Mission Impossible eine Mission Possible: “Un momento culturale torna in città”. Zu verdanken habe man dies der “partecipazione di tutti quanti”, vor allem der Gemeinde Meran und den unermüdlichen Cineasten des Filmclubs Meran

Happy End

Foto oben: Andreas Marini im Filmclub Meran by Andreas Marini

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