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October 9, 2014

IBK DysUtopia: junge Kreative auf den öffentlichen Raum loslassen

Kunigunde Weissenegger

Was sind utopische Orte? Was sind dysutopische Orte? Und: Wie können wir junge Menschen dabei unterstützen, ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum umzusetzen? – Dies haben sich Maria Walcher, Wolfgang Nöckler und Katharina Schwärzer gefragt. Und im Rahmen von “tki_open 14_wir fangen schon mal an” das Kunst-Projekt “IBK DysUtopia” für junge Kreative in Tirol initiiert. So haben sich die 3 KünstlerInnen aus den Bereichen der bildenden, performativen und literarischen Kunst im Sommer 2014 in einem mehrteiligen Workshop gemeinsam mit den jungen Kunstschaffenden mit Orten in Innsbruck auseinander gesetzt und gefragt, welche ihnen utopisch bzw. dystopisch erscheinen und künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum entwickelt.IBK DysUtopiaAm 9.Oktober 2014 um H 19.00 werden die durchgeführten Interventionen in der Bäckerei in Innsbruck präsentiert. – Die Ausstellung zeigt in diversen künstlerischen Formen, wie viel Potential in jungen Menschen schlummert und was verschiedene Orte in Innsbruck zu sagen hätten (und ist bis Sonntag, 12.10. zugänglich). Wir wollten vom DysUtopia-Team mehr über das Projekt erfahren. IBK DysUtopiaMaria, Wolfgang und Katharina, wie habt ihr mit den jungen Kreativen gearbeitet?

In der ersten Woche sind wir mit der Gruppe allgemein in die Themen eingestiegen und haben, je nach Schwerpunkten, diverse Workshops angeboten: Maria ist mit den jungen Kreativen auf Kunst im öffentlichen Raum und ortsspezifisches Arbeiten sowie die Themen Utopie und Dystopie eingegangen. Wolfgang hat mit der Gruppe “Sounds of the City” gesammelt bzw. Texte und Wörter im öffentlichen Raum gepflückt und abgewandelt wieder eingesetzt und Katharina ist das Thema aus der körperbezogenen Richtung angegangen: Installation des eigenen Körpers im Raum (innen und außen), Wahrnehmung eines Ortes und des eigenen Körpers.IBK DysUTopiaIn Woche 2 haben die jungen Leute selbst die Regie übernommen und eigene Projekte realisiert. Wir haben versucht, sie so gut wie möglich in der Umsetzung ihrer Vorhaben zu unterstützen, an den Ideen zu schleifen, technische und handwerkliche Knoten zu lösen oder Genehmigungen einzuholen. Am Ende der Woche wurden 3 (größere) Projekte im öffentlichen Raum ausgeführt; ein paar andere waren schon zuvor oder danach in der Stadt zu sehen.IBK DysUtopia - Li Fu ARTIKELNR.1_SUBJEKTPOSITIONENIBK DysUtopia: Li Fu ARTIKELNR.1 – SUBJEKTPOSITIONEN

Was hat sich im Laufe des Workshops entwickelt? Ward ihr überrascht?

Es zeigt sich immer wieder, dass in jungen Menschen sehr viel kreatives Potential steckt. Oft liegt es nur an der Un-Möglichkeit, dieses “rauszulassen”, sodass es nicht sichtbar wird. Dem wollten wir mit unserem Projekt entgegenwirken. Insofern waren wir nicht überrascht, dass die TeilnehmerInnen die Möglichkeiten zur künstlerischen Entfaltung voll ausgenutzt haben und dass sich aus dem Workshop viel Interessantes, Schönes, Nachdenkliches entwickelt hat. Konkret waren wir natürlich schon öfter überrascht, was sich dann ergeben hat. IBK DysUtopiaWas uns allerdings mehr überrascht hat als der künstlerische Output, waren die Schwierigkeiten, die sich immer wieder mit den Behörden ergaben: Einerseits kennen wir das aus eigener Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum, andererseits möchte man nicht meinen, wie kompliziert man die Dinge gestalten kann – siehe Paragraph 28,587, Zeile 402…
Von den TeilnehmerInnen waren wir in dem Sinn überrascht, dass wirklich jede/r ganz individuell auf das Thema eingegangen ist und sich so auch ganz unterschiedliche Arbeiten (formal/medial, wie thematisch) entwickelt haben. IBK DysUtopia - Nina Rippl Handyfreie ZoneIBK DysUtopia: Nina Rippl – Handyfreie Zone

IBK DysUtopia bedeutet…

…oder stellt die Frage nach utopischen oder dystopischen Orten in Innsbruck. Mit künstlerischen Medien wurde Stadtforschung betrieben, nach Orten gesucht, die für die TeilnehmerInnen idealen Charakter haben, bzw. Orte, an denen sie sich gar nicht wohl fühlen. Auf diese Weise wurde der öffentliche Raum hinterfragt, um aus den hervorgehenden Stellungnahmen und Themen weiterführend eigene künstlerische Projekte zu entwickeln. IBK DysUtopiaWie geht’s weiter?

Am Donnerstag, 9.10. um 19 Uhr werden die Ergebnisse des Projektes in der Bäckerei in Innsbruck präsentiert – sie sind dort übrigens – natürlich bei freiem Eintritt – bis inklusive Sonntag (12.10.) zu sehen.
Danach wird es auch noch eine Publikation geben – in einer besonderen Form. Wer Interesse hat, eine davon zu erhalten, kann sich gern unter ibk.dysutopia@gmail.com an uns wenden.IBK DysUtopiaWir haben im Laufe des Projektes viel gelernt und mitgenommen und können uns sehr gut vorstellen, es in einer ähnlichen Form wieder irgendwo anzubieten. Der “Erfolg” (nicht im wirtschaftlichen Sinn zu verstehen!) gibt uns recht, wenngleich der Aufwand   kein geringer ist… – siehe Paragraph 28,587, Zeile 408… Wir denken, das Projekt könnte auch etwa für Studierende sehr interessant sein. Doch vorerst freuen wir uns auf die Präsentation und Ausstellung am Donnerstag.

Foto ganz oben: IBK DysUtopia: Katharina Jungmann – The Starting Line

Alle Fotos: Maria Walcher + Nina Rippl

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