Kleines Lokal mit großer Küche:
Das Plan in Trient

Neulich, als ich durch Trient schlenderte, war ich eigentlich nur auf der Suche nach einem guten Café. Doch wie es der Zufall manchmal so will, findet man oft mehr, als man möchte: Prompt in das kleine Lokal gefallen, fühlte ich mich schon willkommen und pudelwohl.Das Ambiente im Plan ist gemütlich. Es lädt zum Verweilen ein, zum Entspannen – zum Plaudern mit Freunden, Aperitivo trinken mit der Angebeteten oder Abstürzen in der Gruppe. Das Restaurant/Café/Bistro (der Chef selbst hat dem Thema, was das Plan überhaupt sei, eine ganze Seite in der Speisekarte gewidmet) ist eben genau das, worauf man gerade Lust hat – morgens, mittags, abends.

Die Bedienungen versuchen dabei den Spagat zwischen “bester Kumpel” und “Nobelkellner” zu meistern, was ihnen fast gelingt. – Es gibt halt solche und solche. Aber sie alle sind freundlich und hilfsbereit.Der Geheimtipp war dann wohl doch nicht mehr so geheim: Kaum zehn Minuten in dem ziemlich leeren Bistro gesessen, füllten sich alle Tische in Windeseile. – In Italien wird eben später zu Mittag gegessen. Danach wurde auch schon das Essen serviert: Wenn es schon in der Beschreibung nach Nektar und Ambrosia klang, so hat es definitiv auch so geschmeckt: Selten habe ich ein einfaches Gericht so genossen.Neben dem Essen ist wohl die Speisekarte selbst ein kleines Highlight: Auch nachdem ich mich für ein exzellentes Gericht entschieden hatte (mit Burrata! – gibt es in Südtirol viel zu selten), habe ich dennoch die gesamte Karte weitergelesen: Tatsächlich kann mensch sich dabei wirklich amüsieren. Ein kleines Erlebnis, das den Besuch im Plan einfach abrundet und das Gefühl vermittelt, bei Freunden zu sitzen. Eines sollte man ins Plan aber auf jeden Fall mitbringen: Eine gefüllte Brieftasche. Wenn man nach einem Besuch auch nicht verarmt, sind die Preise doch genauso würzig, wie das Essen. – So viel geschenkte Lebensfreude muss leider bezahlt werden. – Und hütet euch davor, ein Essen zu teilen, das sieht man dort gar nicht gern. Aber auch darüber könnt ihr in der Speisekarte lesen, während ihr einen exotischen frischgepressten Saft trinkt.