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September 15, 2014
Konsumkritik und Tanzschritte: Die Dinge
Wolfgang Nöckler
Die Zeitgeist-Gruppe rund um Lisa Überbacher hat es sich zur Aufgabe gemacht, den jeweiligen Spielort und das Innsbrucker Publikum stark in den Arbeitsprozess mit einzubinden. Mit der Wahl des Innsbrucker Recyclinghofes in der Rossau wurde auch diesmal das genaue Gegenteil eines idyllischen Schauplatzes als Spielort auserkoren. Angelehnt an “Die Dinge” von Georges Perec lädt die Zeitgeist-Gruppe erneut ein, an einem ungewöhnlichen Ort in Innsbruck eine Theater-, Tanz-, Performance-Produktion zu besuchen. Nach dem Stück “Letzte Talfahrt, last descent – Ein Fundbüro der Erinnerungen“, das 2013 die ehemalige Talstation der Hungerburgbahn bespielte, ist es dieses Jahr der Recyclinghof, der eine Woche lang mit einer ortsspezifischen Produktion auf unübliche Art genutzt wird.
Im Mittelpunkt der Dinge stehen die Konsumgesellschaft und ihre Auswirkungen – auf ein junges Paar, das vom Überangebot fast überrollt wird, auf einen Wirtschaftsprofessor, der das Glück sucht, und einen Werbetexter, der seinen Traumjob hinschmeißt. Umrahmt vom Chor der Marktforschung stellen sich Fragen nach Dingen, nach Besitz und Bedürfnissen, die davon überwuchert werden. Die Zeitgeist-Gruppe präsentiert ein Puzzle aus bruchstückhaften Biographien, recycelten Gegenständen und einige Blicke auf flüchtige Glücksversprechen unserer Zeit. Was bleibt?
Pro Spieltag werden zwei Vorstellungen gespielt (H 18.00 + 20.00), bis 18.9.2014. Weitere Infos hier.
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