Gehört. Geschrieben. #01. This Amity: eben noch im B72, gleich beim Rocking Mountain Festival
Eine ihrer häufigsten Kommunikationsformen besteht darin, sich per Chat über’s Leben und Lieben, das Heute und das Gestern auszutauschen. Wir dürfen Lex + Sarah über die Schultern lugen und mitlesen, was sie von den Konzertabenden, die sie besucht haben, am berühmten Tag danach online bechatten. Hier ihr erster Streich.

Wer sind This Amity? Warum spielen sie beim Rocking Mountain Festival am 22. + 23. August am Fennberg in Südtirol? – Das waren die Fragen, die uns dazu brachten, die Band im B72 in Wien für eine Hörprobe aufzusuchen. Statt Antworten eröffneten sich im Laufe des Abends aber nur weitere Fragen wie z. B.: Wer ist dieser Sammler und was sammelt er? Oder: die alles entscheidende Frage: Wie isoliert man gekonnt ein Bandmitglied? Let’s go online!
Lex: Was ist denn bei dir so hängen geblieben, wenn du an Mittwoch zurück denkst?
Sarah: Na ja, ich bin einigermaßen skeptisch zu diesem Konzert gegangen… Ich hatte mir etwas anderes darunter vorgestellt – nämlich “ziemlich hart”, so die Antwort auf die Frage, wie denn die Musik an diesem Abend sei…
Lex: Na ja, ich hab mir im Nachhinein gedacht, etwas unvorbereitet sind wir da vielleicht hin, da das Konzert im Zuge des Acoustic Summers statt gefunden hat, hätten wir uns denken können, dass es tatsächlich akustisch ist, aber das habe ich mir bei ihren Videos nicht wirklich vorstellen können.
Sarah: Und dann die jungen Leute da und der Garten auf dem Gürtel: nice Atmosphäre!
Lex: Ja, obwohl die Leute ja teilweise schon sehr jung waren, hat uns ja auch wieder etwas skeptisch gemacht… wegen dem Sammler werden die ja wohl nicht da gewesen sein, …die können 3 Feet Smaller ja gar nicht kennen (Anm. d. R.: Marcus Smaller ist der Sänger von 3 Feet Smaller, der jetzt auf solo macht.)
Sarah: Wer ist dieser Sammler? Was sammelt der denn so?
Lex: Smaller, meinte ich…
Sarah: Na ja, auf jeden Fall: Wir drei, um uns junge Leute, alles voll, wir stehen und nutzen dann unser Alter, um uns zu einem Tisch dieser Jugendlichen zu setzen, die uns höflich angrinsen, als auf einmal alle in den Konzertraum stürmen…
Lex: Und wir uns Zeit lassen, weil wir dachten, vorher ist eh der Smaller dran… dann haben wir uns irgendwann entschlossen, doch reinzuschauen und dem Smaller eine Chance zu geben.
Sarah: Der Smaller, stattdessen war der the Mainact
Lex: Deswegen waren wir ganz überrascht und verwirrt, dass auf einmal This Amity auf der Bühne saßen und dann auch noch akustischSarah: Hast du dir eigentlich gedacht, dass der Sänger der Sänger sei?
Lex: Wie gesagt – vorher zu wenig recherchiert, mir wäre nicht aufgefallen, dass der Sänger neu ist… hab draußen eh noch behauptet, das da drüben sei ja der Sänger
Sarah: Genau, aber gut eingeschätzt, war er dann ja auch, der NEUE
Lex: Jetzt habe ich nachrecherchiert, und, ja, es stimmt, auf den Videos auf ihrer Homepage ist es ein anderer Sänger; der neue Sänger ist aber schon groß auf allen Fotos drauf und ich glaub sogar, der neue Sänger war vorher mal Gitarrist.
Sarah: Aha, spannend!
Lex: Alter Sänger: tiefere Stimme ; )Sarah: Stimmt! Und wie anders das hier klingt!
Lex: Und schau, neuer Sänger als alter 3. Gitarrist:Lex: Das ist doch der neue Sänger?
Sarah: Ja, neuer Sänger ist alter Gitarrist! Was ist mit dem alten passiert?
Lex: Erklärung zum alten/neuen Sänger laut Homepage: “Nach mehrfachem Besetzungswechsel in den letzten Jahren hat die Band nun ihre endgültige Besetzung gefunden, in der alle Mitglieder nicht nur bei This Amity spielen, sondern This Amity leben.”
Sarah: Sind nice die Jungs… nice ist wohl das Wort, das zu diesem Konzert und diesem Abend passt
Lex: Und Verwirrung finde ich: alter/neuer Sänger, Schlagzeuger, den man nicht sieht, akustisches Konzert, andere Musik wie erwartet… aber akustisch fand ich sehr nice ja
Sarah: Den Schlagzeuger sah man dann ja von oben… (siehe Titelbild ganz oben)
Sarah: Und ja das akustische Konzert klingt echt so anders… – ich war ganz geschockt!
Lex: Im positiven Sinn?
Sarah: Ja, schon, gewöhnungsbedürftig, wie gesagt, hatte ich mich auf ganz was anderes eingestellt, und dann sitzen da 5 Jungs auf Barhockern und singen schöne Lieder…
Lex: Ja, der Sänger hat ja gemeint, da sei mal die Umkehrung von einem sonstigen Konzert: sie sitzen und das Publikum steht und muss auch noch viel mitmachen…
Sarah: Ja und ihre weiblichen Fans da unten…Sarah: …und ihre netten Sprüche!
Lex: Ja, der Sänger hat sich ja richtig bemüht mit dem Publikum zu interagieren… Kann mich noch erinnern, wie er uns dauernd zum Klatschen und zum Mitsingen animiert hat…Lex: …sehr bemüht ihr Credo laut Homepage zu leben: “Seit 2011 ist das Ziel von This Amity den Menschen, die ihrer Musik zuhören, das Gefühl zu geben, nicht fremden Leuten, sondern Freunden, die etwas zu erzählen haben, zuzuhören. Eines der wichtigsten Dinge für This Amity ist es nicht nur die Ohren, sondern vielmehr die Herzen jedes einzelnen mit dem, was sie am liebsten machen, zu berühren – mit ihrer Musik. Das fühlt man am besten bei einer der energiegeladen und unvergesslichen live Shows von This Amity. Weit weg von all den Sorgen die uns täglich um den Verstand bringen, gibt die Band dem Publikum das Gefühl zu Hause zu sein – zumindest für den Moment!”
Sarah: Ja, war schon fein! Und wie wir es dann vercheckt haben!
Lex: Wie vercheckt?
Sarah: …mitzusingen
Lex: Ja irgendwie klappte das Timing nicht so beim Mitsingen und am Ende war der Sänger, glaub ich, recht frustriert. Aber voll in Fahrt kam er nochmals, als es um das Bewerben ihrer T-Shirts ging: “Du hast urwenig an, du könntest ein T-Shirt gut gebrauchen!”
Sarah: Sie hat’s nicht so cool gefunden, aber war keine schlechte Masche!
Lex: Fand ich auch
Sarah: Dann nach einer halben Stunde: Konzert aus.
Lex: Ohne Zugabe!
Sarah: Jop
Lex: Ja, und dann kam erst der harte Teil für uns: ein Band(en)mitglied isolieren
Sarah: Eine Mission, die fast zum scheitern verurteilt war
Lex: Hindernisse: die sind immer wieder verschwunden, Groupies und der Smaller
Sarah: Den Sänger verwechselten wir für ungefähr eine Stunde mit einem Wildfremden und fixierten ihn für ein Interview
Lex: Genau, immer diese Verwechslungen an diesem Abend
Sarah: Aber die Lackschuhe hatten ihn schließlich als den Falschen entpuppt
Lex: Aber wir ließen uns nicht aufhalten, wir waren auf einer Mission, und da die Alternative gewesen wäre, dem Smaller und seinen bei weitem nicht so charmanten Animationsversuchen zuzuhören, waren wir auch motiviert
Sarah: Und siehe da! Der Gitarrist will an uns vorbei… und schwuppdiwupp: wir hatten ihn isoliert, mit einem charmanten: “Gell, du bist der Gitarrist von This Amity”
Lex: Mit einem ganz platten Spruch, wollte ich gerade sagen, aber es hat funktioniert und man sah den Stolz in seinen Augen aufblitzen, dass er schon erkannt wurde
Sarah: Leider sind wir nicht zu den Infos gekommen, die wir hören wollten …aber wir erfuhren zumindest, dass es einen neuen Sänger gibt
Lex: Was uns peinlicherweise bis dahin gar nicht aufgefallen ist, aber für die nachherige Recherche wichtig war
Sarah: Esattamente!
Lex: Vielleicht haben wir ihn auch überfordert mit unserem: “Wir sind heute nur wegen euch gekommen”
Sarah: Kann ich mich sehr gut vorstellen
Lex: Wir versuchten die Aussage dann zu entschärfen, indem wir ihm erzählt haben, dass wir durch das Rocking Mountain Festival, auf dem sie spielen werden, auf sie gekommen sind und sie uns vorab mal anhören wollten… Na ja, auf jeden Fall wollten wir ja so einiges von ihm wissen: z. B. ob er schon einmal in Südtirol gewesen sei. – Antwort: “Nur auf der Durchreise” – und haben ihm dann von der Fennberg Location regelrecht vorgeschwärmt.
Sarah: Wie groß ist das Festival? Wissen wir das jetzt?
Lex: Leider nein, da kamen wir dann ein bisschen ins Stottern und mussten damit rausrücken, dass wir selber noch nie dort waren, aber nur Gutes gehört haben und es schon nicht so klein sei
Sarah: Aus dem Gespräch mit dem Sänger ist leider nichts mehr geworden… aber wir freuen uns auf die Jungs, oder?
Lex: Leider haben wir zulange gezögert und auch sonst waren die Jungs schwer mit den weiblichen Fans beschäftigt. Aber wir freuen uns! Ich bin zwar enttäuscht, dass sie das Konzert in Südtirol nicht akustisch machen…
Sarah: Ja, wäre fast cooler!
Lex: Aber die Antwort des Gitarristen dazu war nur: “Gott sei dank nicht!”
Sarah: Stimmt. Warum?
Lex: Nicht hart genug?
Sarah: Maybe..
Lex: Na ja, dann lassen wir uns überraschen, wie es mit dem neuem Sänger so ganz unakustisch klingen wird…!
Fotos: Lex + Sarah @ B72