Raum und Farbe – Brigitte Trieb im Interview

Am 7. August 2014 wird sie ihre neue Ausstellung im Gadertal eröffnen. Im Voraus hat Brigitte Trieb einige Fragen über ihre Liebe zur Malerei, ihre Themen und ihre Ausstellung “Chiló y inzai d’ater” beantwortet.

06.08.2014
Raum und Farbe – Brigitte Trieb im Interview
Aus der Pressemitteilung zu einer Vernissage blickt mir eine Frau entgegen, Haare und Schal im Fahrtwind eines Autos. Auch auf der Website der Künstlerin, Brigitte Trieb, sticht mir ein Bild ins Auge: Wieder eine Frau. Sie steht im roten Kleid da, den Rücken zum Betrachter gewandt. Ein hauchdünner Schal legt sich um ihre Arme, das Cocktailglas in ihrer Hand scheint filigran und zerbrechlich. Unwillkürlich tauchen Fragen auf: Wohin blickt sie, was sieht sie, was geht ihr durch den Kopf?

Frauen in verschiedenen Situationen sind das Hauptmotiv der Gemälde von Brigitte Trieb. Seit sie als Bildhauerin in die Welt der Kunst gestartet ist, ist einige Zeit vergangen. Nun ist sie vor allem als Malerin tätig und wird am 8. August 2014 ihre Ausstellung im Istitut Ladin Micurà de Rü eröffnen (zu sehen bis 25.8.2014). Doch es ist ihr nicht nur ein Anliegen, ihre Bilder zu zeigen, sie wird auch ihren neuen Katalog präsentieren.
Für franzmagazine hat Brigitte Trieb einige Fragen beantwortet:
Was hat den Anstoß gegeben, um von der Bildhauerei zur Malerei zu gelangen?

Meine große Liebe zu den Farben.

Sehr viele deiner Bilder drehen sich um das Thema “Frau”. Ist das eine sehr bewusste Entscheidung, oder hat sich dieses Thema im Laufe des Malens ergeben?

Ich sehe, was mich beschäftigt, und male, was ich sehe. Bewusst sein heißt für mich, etwas zu verstehen, und das gelingt nicht immer.

Wie viel von dir selbst spiegelt sich in deinen Bildern?

Da ich Farberlebnisse male, spiegeln sich natürlich meine Freuden und Bedürfnisse wieder – z. B. ein leuchtendes gelbes Blatt an einem kalten und grauen Novembertag.

Chilò y inzai d’ater – “Hier und irgendwo anders”. Wieso genau dieser Titel?

Der Titel bezieht sich auf den Text von Ingrid Runggaldier in meinen Katalog. Für mich ist es meine Verbindung zwischen Raum und Farbe.

Wenn du dich zwischen Malerei und Bildhauerei entscheiden müsstest, was würdest du wählen?

Es ist eine Illusion sich hier entscheiden zu können, vielmehr ist es eine Frage der Leidenschaft. Frei nach Marina Abramovic: “Es ist keine Frage, welche Form des Ausdruckes gewählt wird, sondern der Intensität.”

Und noch wichtiger: Warum?

Ich denke diese Frage habe ich schon beantwortet.

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