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June 12, 2014

Asfaltart: Bühne für StraßenkünstlerInnen aus aller Welt in Meran

Christine Kofler
Auf die Straßen mit euch! Besteigt den Zug, das Pferd, das Rad oder den Besen und zirkuliert – wie die StraßenkünstlerInnen und -musikerInnen zwischen den beiden Festivals in Bozen = BUSK (13.+14. Juni) und in Meran = asfaltart (13.–15. Juni). Dieses Wochenende sind wir Straßenmusik + Straßenkunst!

Dieses Wochenende, genauer gesagt vom Freitag, 13. bis Sonntag, 15. Juni 2014, wird der Asphalt in der Südtiroler Kurstadt wieder glühen: Nicht nur wegen der ersten Hochsommer-Hitzewelle, sondern auch wegen der vielen internationalen StraßenkünstlerInnen, die Meran einen Besuch abstatten werden. Feuerspeier, Tänzer, Musiker: Magisch! Aus Kanada und Chile, aus Belgien und Australien reisen Künstlergruppen an, um die Straßen der Stadt in eine bunte Bühne zu verwandeln. Große und kleine Gäste dürfen sich auf Clowns, Theatergruppen, Akrobaten, Feuerspeier und Puppenspieler freuen, auf Lustiges und Nachdenkliches, auf ein magisches Wochenende zum Staunen. Wir haben Madame Clodette, eine der künstlerischen LeiterInnen von Asfaltart, getroffen, um zu erfahren, was die BesucherInnen heuer erwartet. 

Welches sind die diesjährigen Highlights von Asfaltart?

Zu den absoluten Höhepunkten gehört sicherlich der Samstag-Abend mit dem Auftritt der italienischen Künstlergruppe Eventi  Verticali auf dem Thermenplatz (22.15 Uhr): Die Künstler hängen an einem Kran und bespielen eine riesige Leinwand. Heraus kommt eine virtuelle Zeichentrickanimation mit Helden in 3D. So eine Vorstellung hatten wir noch nie, die ganze Organisation dieses Auftritts war sehr aufwendig. Hoffentlich regnet es nicht!
Eine ganz neue Art von Show bietet sicherlich auch die Künstlergruppe Murmuyo y Metrayeta (SA + SO H 14.00 + 18.00) auf dem Theaterplatz. Die chilenischen Künstler interagieren mit dem Verkehr und nutzen Fahrzeuge und Fahrer, um ein Porträt unseres Alltags zu zeichnen. Wir hoffen, dass die Autofahrer nicht zu sehr verärgert werden.
Auch ganz toll: Der Teatro Bus – Maonoviva von Girovago e Rondella (Passer-Promenade, mehrmals täglich): Ein Bus wird zum Theater, Hände werden zu Puppen, Zuschauer erleben eine fantastische Miniaturwelt. Die Vorstellung ist bereits in 25 Ländern aufgeführt worden und gehört zu den im Augenblick am öftesten dargebotenen italienischen Aufführungen im Ausland.Asfaltart 2013 (c) Foto Sandy KirchlechnerWie wählt ihr Künstler für das Festival aus?

Wir bekommen jedes Jahr viele Bewerbungen, heuer waren es mehrere 100. Unsere Kriterien sind zum einen, dass wir die Show bereits gesehen haben – so können wir sie besser beurteilen. Außerdem versuchen wir jedes Jahr neue Artisten einzuladen. Wichtig ist uns auch, dass wir die gesamte Palette der Straßenkunst bedienen, von Pantomime über Figurentheater bis hin zu Clownerie. Wir möchten so für jeden Geschmack etwas bieten, für Kinder, Erwachsene, Senioren.

Aus welchen Ländern stammen die Künstler für das heurige Festival?

Im Grunde aus der ganzen Welt: Aus Australien, Belgien, Chile, Spanien, Kanada, natürlich auch aus Italien… Die Musikgruppe Faela, die wir für das Abschlusskonzert auf der Promenade gewinnen konnten, ist beispielsweise komplett “multikulti”: Die Musiker kommen aus Argentinien, Bosnien, Schweden sowie Chile und vereinen lateinamerikanische mit balkanischen Klängen. Insgesamt werden um die 30 Künstlergruppen auftreten, dazu noch ca. 10 “Off-Künstler”, die auf eigene Kosten anreisen.

Dieses Jahr wird auch 100 Jahre Kurhaus gefeiert…

…das feiern wir natürlich auch gebührend: Der Slackline-Künstler Benjamin Kofler wird aus diesem Anlass mit einem akrobatischen Stück auftreten, in luftiger Höhe hoch oben auf einem Seil, das zwischen Kurhaus und Freiheitsstraße verläuft.

Asfaltart ist zum festen Termin für viele Meraner und Touristen geworden. Wie viel Arbeit steckt hinter diesem Straßenkunstfestival? Unterstützen euch Gemeinde und Land?

Ja, die Gemeinde Meran und die Provinz Bozen unterstützen uns, auch viele private Sponsoren, wie die Stiftung Sparkasse, die Tourismusverbände Meran und Dorf Tirol, die Therme Meran und einige mehr. Außerdem arbeiten rund 100 Freiwillige mit, ohne sie wäre das Festival nicht zu stemmen. Auch auf der Organisationsebene arbeiten so gut wie alle kostenlos mit, bis auf einen kleinen “rimborso spese” für die beiden künstlerischen Leiter. Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen, das Festival zu einem der renommiertesten Kleinkunstfestivals in Italien zu machen. Auch die Artisten sind begeistert von Asfaltart – zum einen, weil es gut organisiert ist, zum anderen weil das Meraner Publikum großzügig und begeistert ist.

Mehr und alle Infos: www.asfaltart.it 

Foto oben: Asfaltart 2013 (c) Foto Anna Ferigo

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