Music

June 11, 2014

Heart of Noise: zwischen Euphorie + Gelassenheit – ein Rückblick

Marco Russo

So als ob nichts gewesen wäre – zurück in den Alltag, zurück in die Langeweile, aber auch zurück zu den einzigartigen Momenten des Heart of Noise Festivals 2014. Das diesjährige Festival stand im Zeichen der Verbindung zwischen Musik und visueller Kunst, ein Aspekt der meines Erachtens dem Festival das gewisse Etwas gab. Zwar konnte ich nicht allen Acts beiwohnen, doch was die Zusammenführung von Klang und Bild betraf, so bin ich von den Auftritten von Demdike Stare, Ryoji Ikeda und Russel Haswell besonders beeindruckt: Bild und Klang waren bei diesen Künstlern dermaßen aufeinander abgestimmt, dass ich mich geradezu einer kontemplativen Versenkung hingegeben fühlte 

Besonders wertvoll finde ich, dass im Rahmen des Heart of Noise auch einheimische KünstlerInnen ihren Platz finden – sei es im Rahmen des Para Noise Gardens als auch im Rahmen der Heart of Noise Edition, die dieses Jahr, wie berichtet, von Christoph Fügenschuh realisiert wurde, einem Klangkünstler aus Innsbruck, der auch mit diversen anderen Musikprojekten in der lokalen Szene bekannt ist. 

Ein weiteres Highlight dieses Festivals war für mich der Nachmittag am Adlers Top Roof. Auf den ersten Blick waren viele über den Opener-Act verwundert: Was haben Sugarcane Soundsystem auf einem Noise-Festival verloren? Nun: die Frage ist für mich auch noch nicht beantwortet, doch man darf getrost sagen, dass es durchaus stimmig war. Auch sie trugen nämlich dazu bei, in die richtige Stimmung zu kommen: Zuerst ankommen, mit netten Leuten quatschen, um sich dann den sphärischen Klängen von Aun und Ensemble Economique hinzugeben. 

Schönheit ist dem Menschen zumutbar – doch was ist mit Noise? Bezüglich dieser Frage kann ich getrost sagen, dass selbst die Skeptiker unter meinen Freunden und Bekannten begeistert nach Hause gingen. Trotz der Komplexität dieser Musik kann sie die unterschiedlichen Gemüter berühren. 

Besonders interessant fand ich die Stimmung am Festival:
1. Abend: Euphorie und Exzess
2. Abend: Freude und Liebe
3. Abend: Gelassenheit 

Das Heart of Noise erweist sich durchaus als große Bereicherung für die Stadt Innsbruck, vor allem eine Bereicherung für LiebhaberInnen der experimentellen und “allerneuesten” Musik. Heart of Noise: Ein Musikfestival der etwas anderen Art, dem man noch viele weitere Auflagen wünscht. 

Hier ein paar fotografische Impressionen vom Heart of Noise 2014 von Daniel Jarosch.

Foto oben von Daniel Jarosch

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.

Archive > Music