Impulse 09.06.2014: Ja, das fühlt sich gut an
Ein Ausgeglichen-in Beziehung-Sein. Verliebt, schön und Schicksal.

In der Liebe
Es geht um Beziehungen. Vielleicht klingt es banal, doch wie sind wir mit jemandem in Beziehung? Welche Rolle haben wir – fordernd, untergeordnet, schmerzhaft, angebunden, unfrei, gefangen? Mag auch unangenehm sein, doch in sich hinein spüren, das kann interessant sein. Für Singles, in Beziehung Stehende und all die Myriaden der Zwischen- und Ergänzungsformen.
In der Arbeit
Der Boss, die Kollegin, der Sekretär, der Portier, die IT-Abteilung und die Buchhaltung. Neben so einfachen und linearen Einteilungen, wenn man in die Beziehungsebne eintritt, entsteht ein unglaublich komplexes Gebilde. Dieses aufzuzeichnen und wahrzunehmen zeigt eine sich dem rationalen Geist entziehende, zutiefst intuitive, gefühlsbetonte und instinktive Karte, die vielleicht Dynamiken erklärt, die man sonst nicht verstehen kann… Struktur, Verhalten und in Beziehung sein…
In der Kreativität
Die Einsamkeit der Schriftstellerin, oder des Bildhauers, wenn sie mit ihrem Werk alleine ist und im Arbeitsprozess aufgeht. Doch es ist nicht ein alleine Sein. Es ist ein sehr konzentriertes und intensives in Beziehung Treten mit dem Werk. Ganz bewusst… Dieser innere Dialog, das könnte doch eine interessante Herangehensweise für alle möglichen Dinge sein… Könnte…
In den Gedanken
Beziehungen denken und analysieren, und sie erleben. In Kontemplation über Beziehungen… Nun da sitze ich hier, das Wasser plätschert, die Luft ganz warm und sanft, nach einem Nachmittag körperlicher Arbeit und Entspannung, und lasse meine Gedanken so schweifen über dies und das und das, ach, so tief eingebunden Sein in die Mäander der Welt.
Südtirol
Wer ist denn hier und da und dort und hinter der Grenze, und die Einwanderer, und die eigene Kultur, möget ihr fern bleiben, und was für komische Wesen, questi qua parlano solo in tedesco, non capiscono una cippa, und der Berg da oben und die Seilbahnen und der Virgl, der sich mit dem Porphyr und Bahngleisen zu einem geschmacksreichen Nachmittagsschmaus verschweißt, und die Walschen e i Crucchi… So viel Lärm stetig trommelt in den Geistern, die meine kleinen Wesen lebendig machen, ein Aufeinanderfolgen und Gleichzeitigsein von so Vielem, doch macht es sie wirklich glücklich?
Höre ich doch leise, im Tappen winz’ger Läuse – Leichtigkeit und Harmonie, in all dem Lärm, windend, zitterndes Gedärm und Angst, am Ende doch die Möglichkeit samtener Phantasie… Ja, das fühlt sich gut an, liebes Südtirol.