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May 31, 2014

IFFI 2014: Die Gewinnerfilme des 23. Internationalen Filmfestivals Innsbruck

Franz

Den Filmpreis des Landes Tirol 2014, verliehen für den besten internationalen Spielfilm, geht in diesem Jahr an den Film THE FIRST RAINS OF SPRING von Yerlan Nurmukhambetov und Shinju Sano. Die Jury, bestehend aus Maren Niemeyer, Balufu Bakupa-Kanyinda und Edoardo Winspeare, begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Der Film hat die Jury durch seine tiefgründige und stringente Erzählweise überzeugt. Dem Regisseur ist es gelungen, eine klare, einfache Geschichte zu erzählen, die aber an keiner Stelle naiv wirkt, sondern uns eintauchen lässt in eine Humanität die auf der ganzen Welt verstanden wird. Seine filmische Erzählung umspannt all die Themen, die uns bewegen, das menschliche und familiäre Miteinander im Zusammenspiel mit der Natur, den Tieren und einer traditionellen Spiritualität, die alles zusammen hält. Auch wenn die Bedrohungen der Moderne an jeder Ecke lauern, selbst in der kasachischen Steppe , in die uns der Filmemacher auf so wundersame und bildstarke Weise entführt , dass wir als Zuschauer schon nach wenigen Minuten das Gefühl haben, direkte Beobachter des Geschehens zu sein. Damit gelingt ihm und seinen grossartigen Schauspielern das schönste was gelungenes Weltkino kann, dem Betrachter für die Dauer eines Films eine ganz andere fremde – weitentferne Welt als vertraut erleben zu lassen. Gratulation! Der Preis ist mit 5.000,- EURO dotiert. – Der Regisseur meinte bei der Preisverleihung, das bedeute in seinem Land, ein Jahr lang nicht arbeiten. Und als er sagte, er wolle deshalb 10% des Preises hier lassen für nächstes Jahr (sonst höre er überhaupt auf zu arbeiten), erhöhte der Vertreter des Landes Tirol das Preisgeld kurzerhand auf 5.500 Euro, damit Yerlan Nurmukhambetov seine gesamten 5.000 mit nach Kasachstan nehmen und damit arbeiten könne.THE FIRST RAINS OF SPRING von Yerlan Nurmukhambetov + Shinju SanoThe First Rains Of Spring von Yerlan Nurmukhambetov + Shinju Sano

Der Südwind-Filmpreis wird in diesem Jahr ebenso an Yerlan Nurmukhambetov und Shinju Sano für THE FIRST RAINS OF SPRING vergeben. Die Begründung: “Die Schüler/innen-Jury vergibt den diesjährigen Südwind-Filmpreis an einen Film, der uns in eine realistische und zugleich mystische Welt entführt, in der Solidarität und Gastfreundschaft eine große Rolle spielen. Die Kraft seiner Bilder vermittelt Gefühle und Stimmungen mehr als das gesprochene Wort. Der Film ist nicht nur ein Road Movie, sondern auch eine Liebes- und vor allem eine einfühlsam gezeichnete Familiengeschichte. Er ist ernsthaft und überrascht dennoch durch seinen Humor, ist unaufdringlich und gleichzeitig eindringlich. Besonders beeindruckt haben uns auch die schauspielerischen Leistungen der Protagonisten. Den Südwindpreis 2014 erhält daher THE FIRST RAIN OF SPRING von Shinju Sano und Yerlan Nurmukhambetov.”
Der Südwind-Filmpreis ist mit 1.000€ dotiert.Der Dokumentarfilmpreis des Innsbrucker Sommers ist mit 1.500€ dotiert und wird dieses Jahr von der Jury, bestehend aus Astrid Heubrandtner, Peter Heller und Tamara Danicic, an GANGSTER OF LOVE von Nebojša Slijepčević verliehen. Die Jurybegründung: „In den letzten Tagen wurden wir auf eine filmische Entdeckungsreise in ferne Welten mitgenommen. Unser Herz blieb dann aber bei Gangster of Love hängen, dem Porträt des Partnervermittlers Nedjeljko Babic in Kroatien. Dem Film gelingt es erwartbare, naheliegende Klischees zu durchkreuzen und einen aufrichtig interessierten, zärtlichen Blick auf seine Protagonisten zu richten. Dieser wird nie denunziatorisch oder zynisch, sondern öffnet sich durch genaue Beobachtung eines Mikrokosmos’ zu einem Gesellschaftspanorama. Die dramaturgisch gelungene Montage lässt den Protagonisten Raum. Der Filmemacher begegnet dem Partnervermittler und seinen Schützlingen mit Respekt und Zuneigung. Dabei hat uns vor allem die wahrhaftige und glaubwürdige Haltung des Regisseurs Nebojša Slijepčević überzeugt. Der Film schwimmt gegen den aktuellen Strom der Fernsehlandschaft.”Der Publikumspreis des Innsbruck Marketing wurde in diesem Jahr von einer eigens ausgewählten Publikumsjury entschieden. Der Preis geht in diesem Jahr an Dani Kouyaté und Olivier Delahaye aus Burkina Faso für SOLEILS. Begründet wurde die Entscheidung so: “SOLEILS behandelt auf humovolle Art das historisch durch die Sklaverei belastete Verhältnis zwischen Afrika und Europa. Viele unterschiedliche Elemente werden auf geschickte Art verwoben. Lob gibt es auch für den Soundtrack und die symbolkräftigen Bilder. Getragen wird das Ganze von der Charta der Mandé, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und von tiefer Menschlichkeit und gegenseitigem Respekt getragen wird. THE FIRST RAINS OF SPRING von Yerlan Nurmukhambetov und Shinju Sano erhielt von der Publikumsjury eine lobende Erwähnung

Foto oben: Yerlan Nurmukhambetov (c) Joze Rehberger Ogrin

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