1. Fest der Kulturen in Völs: Türen öffnen, Menschen kennen lernen

Viele Völserinnen und Völser sind in die Welt hinaus gegangen und viele Menschen aus aller Welt wohnen in Völs – es wäre doch schade, wenn wir davon nichts mitbekommen würden, haben sich die Organisatorinnen des ersten Festes der Kulturen (Irmgard + Elisabeth von der Katholischen Frauenbewegung KFB, Elke von der Bibliothek Völs, Franzi vom VKE, Silvia vom ELKI und Katharina) gedacht und die Idee in die Tat umgesetzt: Am Samstag, 24. Mai 2014 war es soweit und das Fest der Kulturen in Völs fand statt.Kindertanz der 2. Klasse Grundschule, (c) Martin Kompatscher

Weil das Kennenlernen am einfachsten über den Gaumen läuft, öffneten sich in Völs 13 Küchentüren, bei denen die Festgäste zahlreiche Spezialitäten aus aller Welt probieren konnten: thailändisch, indisch, amerikanisch, bolivianisch, slowakisch, tunesisch, aber auch die deutschsprachigen Nachbarn Österreich und Deutschland waren vertreten sowie Italien und Völs mit den Kirchtagskrapfen. Dabei ergaben sich viele Gespräche über Zutaten, Bräuche – viele neue Bekanntschaften wurden geknüpft.Vizebürgermeisterin Maria Nössing und Kindertanzgruppe eröffnen das Fest der Kulturen in Völs, (c) Martin Kompatscher

Besonders für die Kleinen gab es ausserdem  einen Tanz der 2. Klasse der Grundschule Völs, der die verschiedenen Kulturen vorstellte, eine begehbare Weltkugel, Nationen- und Fußballspiele, eine Kreativecke sowie eine Nationen-Schatzkiste mit Kinderbüchern aus aller Welt.Kreativecke, (c) Martin Kompatscher

Natürlich durfte auch die Musik nicht fehlen: Internationale Atmosphäre verbreitete die Meraner Musikgruppe Arcomai. Wie es zum Fest kam, die Impressionen und ob es ein nächstes Mal geben wird, haben wir Elke Wörndle, eine der Organisatorinnen + Leiterin der Bibliothek Völs, gefragt.Der blaue Schurz “Mir sein Völser”: Was alle vereint, ist die Tatsache, in Völs zu wohnen. Sichtbar wurde dies im eigens gestalteten blauen Schurz, den sich alle TeilnehmerInen des Festes umgebunden haben. (c) Martin Kompatscher 

Wie entstand die Idee für das Fest der Kulturen in Völs?

Eine solche Idee entsteht eigentlich nicht, sie wächst – in unserem Fall gleich in mehreren Köpfen. Schön langsam. Dann nimmt sie Form an, sie wird immer größer – mit der Begeisterung der anderen. 

Nationenspiel, (c) Martin Kompatscher
Man merkt, dass man gemeinsam in einem Ort mit vielen verschiedenen Menschen lebt; Menschen, die eigentlich auch gerne “dabei” sein möchten, die sich dann aber immer zurück halten und zurück ziehen – keiner bietet ihnen eine konkrete  Möglichkeit. Immer aneinander vorbei – sich nur nicht zu nahe kommen. Nichts Neues zulassen. Skepsis. So ist es doch bequemer…Deutschland (c) Mauro Podini

Wer hat dann mitgemacht und was ist “passiert”?

Vertreterinnen einiger Vereine haben sich dann getroffen, um zunächst den Rahmen für das Fest zu definieren. Die Möglichkeiten. Das Machbare. Es begann dann die Phase der 1.000 Mails und SMS. Es war schön zu sehen, wie sich unser Boot füllte – ohne großen Aufwand. Jede/ r wollte mitmachen, dabei sein, seinen Beitrag leisten.

Die slowakische Tracht, (c) Martin Kompatscher

Zur Aufgabenverteilung: 
- Wer kontaktiert die Köche und Köchinnen?
- Wer übernimmt die Band?
- Wer das Plakat?
- Wie bewältigen wir das Finanzielle?
- Wie soll die Rahmengestaltung sein – es soll ja nicht das übliche Dorffest sein…?Das Fest der Kulturen in Völs – im Vordergrund die Weltkugel und Arcomai – die Band, (c) Martin Kompatscher

Das Resultat war:
- die Grundschüler gestalteten mit selbst gemalten Bildern den Gemeindeplatz und eröffneten das Fest mit Liedern und Tänzen
- Der VKE hat große Malflächen organisiert und auch viele bemalbare Flaggen
- Mit dem ELKI wurde vor dem Gemeindeeingang mit Sprühkreide eine riesige Weltkugel gemalt und verziert
- Die Jungschar hatte Riesenspiele aus aller Welt
- Die Bibliothek eine Leseecke mit der Schatzkiste der Kulturen und Bilderbüchern in allen Sprachen
- Die KFB hat die Getränke übernommen
- Der Bildungsausschuss hat sozusagen die Überorganisation geführtUSA, (c) Martin Kompatscher 

Und, last but not least, ist uns mit der Musikwahl wohl der beste Clou gelungen: Arcomai aus Meran – ein musikalisches Integrationsprojekt mit MusikerInnen aus aller Welt, haben wirklich jede und jeden begeistert.

Musikgruppe Arcomai, (c) Martin Kompatscher

Die Speisen kamen aus 13 Nationen (auch Völser Krapfen) und fanden wirklich großen Anklang. – Der Beweis: es blieb nix übrig! Die Menschen kochten gerne (und gut) – und stellten mit Stolz ihr Land bzw. ihr Standl (mit Infos zum Land und Rezepten) vor. Thailand in Völs, (c) Martin Kompatscher

Wird es also ein nächstes Fest geben?

Ob wir es nochmals machen? In dieser Form, das, wissen wir noch nicht – es schwirren uns schon einige neue Ideen im Kopf herum. Jedenfalls war es ein Gefühl von Gemeinschaft, nach dem Fest, das die Arbeit aufgewogen hat, das auch motiviert weiterzumachen, weiterzudenken, ein Gefühl der Identifikation, der Akzeptanz und der Freude von allen Seiten – Groß und Klein, Jung und Alt.

Begehbare Weltkugel, (c) Martin Kompatscher

Auf dem Foto ganz oben: die bolivianische Tracht (c) Martin Kompatscher