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May 29, 2014

IFFI 2014, Tag 2: Spät, aber doch

Kunigunde Weissenegger

Es war bereits finstere Nacht, als ich am Tag 2 des IFFI beim Leokino eintraf (Beweisfoto oben). Mein Mittwoch ist ungefähr so verlaufen: arbeiten, arbeiten, Termine, arbeiten, dann in Bozen Zug geschnappt, am Brenner umgestiegen (und kurz ein wenig gefroren), in Innsbruck angekommen, Unterkunft gecheckt, Akkreditierung abgeholt. Um 22.15 Uhr in meinen ersten IFFI-2014-Film rein: “Oberhausen on Tour: International Competition 2013” (die Filmtour macht unter anderem auch in Johannesburg oder Tanger oder Helsinki  Halt). – Die Überschrift hat mich allerdings eher nicht verführt. Was mich in den 2er-Saal des Leokinos gezogen hat, war die Beschreibung dieser Late-Night-Show in der IFFI-Broschüre: “Shorts” (ich liebe Kurzfilme) und “Die Filmbeiträge der Kurzfilmreihe Oberhausen On Tour sind experimentelle und dokumentarische Videoarbeiten, die sich mit Identitätsfragen beschäftigen. Fast alle Beiträge wurden bereits mit wichtigen Preisen ausgezeichnet. Präsentiert wird, wie vielfältig Kurzfilme sein können.“ Vielfalt war auf alle Fälle geboten! Und krasse Ungewöhnlichkeit (im Kino heutzutage auch immer seltener). Die 5 Filme in der Länge zwischen 5 bis 21 Minuten haben als Gemeinsamkeit wahrscheinlich, dass sich ihre SchöpferInnen gewagt haben, arg aus dem Fenster zu lehnen und etwas zu schaffen, das unsere Köpfe ankurbelt, wieder zum Denken bringt, Reaktionen provoziert. (Die waren auf alle Fälle da, einige aus dem Publikum haben den Saal vorzeitig verlassen, wozu Helmut Groschup vom IFFI-Team hernach zu mir meinte: ”Ich zeige Filme ja nicht, damit die Leute im Saal bleiben…”)  – Ungewohntes ist eben nicht gewohnt, fremd, beängstigend. Und noch eines ist auf jeden Fall sicher: Beim IFFI kriegst du Filme zu sehen, die du wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit hast, zu sehen.  

Die 5 Filme waren – inklusive jeweils kurzem Kommentar meinerseits:

BIOGRAFI, Magnus Bärtås, Schweden 2012, 21 Min.: Ein kleiner Junge mit einem großen Geheimnis
DAD’S STICK, John Smith, Großbritannien, 2012, 5 Min.: beeindruckend, wie inspirierend ein Mann, der in 40 Jahren nur 2 verschiedene Jobs hatte, sein kann.
DIARY  #2, Adina Pintilie, Rumänien 2013, 16 Min.: Was macht Frank bei Eva? Was macht Eva? Wer ist sie überhaupt?
BUFFALO DEATH MASK, Mike Hoolboom, Kanada 2013, 23 Min.: Jedes Mal, wenn ich glaubte, im Film zu sein, hat er mich wieder raus geschmissen.
ZIEGENORT, Tomasz Popakul, Polen 2013, 19 Min.: Ziegenort ist ein Fischerdorf, in dem ein Fischjunge lebt… – Manchmal ist jeder Ort ein bisschen Ziegenort und jede von uns ein bisschen Fischjunge…

Am Sonntag, 1. Juni werden sie übrigens um 15 Uhr nochmals gezeigt –  im Leokino, während des IFFI.

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