HomeGrown Reviews: Le meraviglie

Titel: Le meraviglie
Regie: Alice Rohrwacher
Worum geht’s? Es geht um Wunder, meraviglie, die realen, wie den Honig und um die fiktiven Wunder, an welche die Reality eines drittklassigen Lokalsenders glauben machen möchte. Wunder, meraviglie, geben der Show den Namen. Im Mittelpunkt des Films steht eine deutsch-italienische Selbstversorger-Famile, die in der Toskana von der Imkerei lebt, nicht aufgibt und versucht, den deutschen padre padrone auszuhalten. Gelsomina, die älteste Tochter hält alles zusammen.
Umwerfend: Das Spiel zwischen Sein und Schein, Gelsomina und ihr Spiel mit den Bienen.
Echt schwach: Die überzeichnete Figur des überforderten padre padrone.
Applaus für… diese Rohrwacher-Geschichte (Alice, die Regisseurin, und Alba, die Schauspielerin, sind in der Toskana als Kinder deutsch-italienischer Eltern aufgewachsen), die es versteht, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Wunderwelt zu verwischen.
Absolutes must-see für… wer von Karl “Baumi” Baumgartner produzierte Filme schätzt, sollte diesen nicht verpassen.
Wohlerwogenes Urteil: Alice Rohrwacher hat ihren Film dem kürzlich verstorbenen Produzenten “Baumi” gewidmet. Sie erzählt eine Geschichte, die auf mehreren Ebenen läuft, von brüchigen Familien berichtet, einer brüchigen Landwirtschaft, dem Traum von einem selbst versorgten Leben, der Überforderung von Träumern, Kamelen, die nicht in die Gegend passen, von strengen Regeln, die den Menschen nicht weiterhelfen, von Realities, die dies auch nicht tun, von rettenden Inseln und von einem beeindruckenden Honigmeer. Die schöne Kameraführung ist von Hélène Louvart (Pina). In Cannes bekam der Film den großen Preis der Jury.
Bis 4.6.2014 im Filmclub Bozen.