Durch Alkohol zum Vandalen?

Was ist los mit der Jugend? Oder ist mit uns etwas nicht in Ordnung? Ist Alkohol der Grund oder die Ursache …oder nur Mittel zum Zweck? Wann das Maß voll ist und wann die Leute die Schnauze voll haben. Der KFS organisiert eine Vortragsreihe zum Thema “Alkohol, Gewalt und Vandalismus”: Peter Koler und Lukas Schwienbacher vom Forum Prävention touren damit seit Ende März durch Südtirol. Am 7. Mai sind sie um 20 Uhr im Kulturhaus in Niederdorf. Der Eintritt ist frei. David Thaler hat sich umgehört, Überlegungen angestellt und niedergeschrieben.

28.04.2014
Alkohol Vandalismus Südtirold

 

Um es, beginnend mit den Anfangsworten von Markus “Doggi” Dorfmann in seinen Weblog-Videos zu sagen: „Inser Landl Südtirol isch oanfoch wunderschian…
mir pausn ins do schun öfter amol oan aui…
aber anscheinend kommt das Auipausn laut Statistikamt ISTAT (Erhebung 2011/2012) im fortschreitendem Alter tendenziell immer weniger häufig vor. Vielleicht versteht der Großteil der Menschheit mit der Zeit, dass “a Glasl Roatn in Tog” dem Herzen gut tut, dass mehrere Glasln einfach nicht mit den Bluthochdrucktabletten zusammenpassen, dass der Kater am Tag danach auch nicht das Wahre ist. Auch wenn man beobachten kann, dass Ausnahmen die Regel bestätigen; und gerade in Südtirol einige Trinker, kurz gesagt, eine ausgesprochen starke Natur besitzen: Des sein olls die Gene, mir sein holt gsunde Lait und gsunde Lait hebm epps! 
Dies trifft im Gegenteil nicht für Jugendliche (14–17 Jahre) und junge Menschen (18–24 Jahre) zu. Ich meine damit nicht, die Aussage mit der starken Natur, sondern, dass statistisch gesehen, immer mehr junge Leute sich “das zum Glas greifen” angewöhnen, während deren Elterngeneration eher vom Trinken ablässt, es sich abgewöhnt. 

Nicht lang ist es her, da wurde der auf das Alter bezogene Passus im Gesetz zur legalen Ausgabe von Alkohol abgeändert und die Grenze von 16 auf 18 Jahre angehoben. Seitdem darf Alkohol nur noch an Volljährige ausgeschenkt werden. Warum diese Maßnahme? Geht es nur um die Angst, dass Jugendliche ihre Trinkgewohnheiten nicht in Maßen halten können? Oder geht es vielleicht auch ein wenig um ein Thema, das der Katholische Familienverband Südtirol KFS in der landesweiten Vortragsreihe “Alkohol, Gewalt und Vandalismus” diskutieren will? Besprochen wurde und wird bei diesen Veranstaltungen, wie die Realität aussieht; also ob Jugendliche oder auch Erwachsene absichtlich öffentliches oder privates Eigentum demolieren bzw. andere Menschen anpöbeln oder gar verletzten, wenn sie einige Gläschen über den Durst getrunken haben. Und was Eltern und die Gemeinden vorbeugend gegen solche Exzesse tun können.

Wichtig ist hierbei sicherlich die Fragestellung, ob und inwiefern die Korrelation zwischen Alkohol und vandalischen Akten besteht und woher solch ein Verhalten herrührt. Wie meistens bei Drogen (leichte oder starke) der Fall, verstärken sie den generellen Gemütszustand der Person. Die einen werden recht lustig und gesellig und führen ein langes Gespräch, wie für sie sonst selten der Fall, wenn sie mal etwas trinken. Die anderen sehen darin die Möglichkeit ihre Sorgen für einen Moment zu vergessen. Wieder andere wollen Dampf ablassen oder ihren Frust rauslassen. Ob kaputte Straßenlampen bzw. Schilder oder, wie früher häufig der Fall, Telefonzellen, und mit Schlüssel oder Schraubenzieher zerkratzte Autotüren, Werke betrunkener junger Rebellen oder doch nüchtern vollzogene Taten sind, sei jetzt und hier dahingestellt. Wie häufig und wo sich solche Vorfälle zutragen, weiß ich nicht. Das können euch aber sicher die Referenten des Forums Prävention Lukas Schwienbacher und Peter Koler erläutern. Wer sich also darüber informieren möchte, Praxisbeispiele aus den Erfahrungen der Gemeinden anhören und vielleicht sogar mit diskutieren will, der ist – ganz nach dem Slogan der Vortragsreihe „Was ist eigentlich los?“ – eingeladen zu erscheinen. 

Der letzte Vortrag findet am 7.5. im Kulturhaus in Niederdorf mit Peter Koler statt. Die Initiative wird vom KFS zusammen mit dem Forum Prävention, der Abteilung Familie und Soziales der Provinz Bozen und dem Jugenddienst Wipptal organisiert. 

Wenn jemand Erfahrungen gemacht oder zutreffende Überlegungen hat bzw. einfach eine Meinung zum Thema dieses Artikels äußern will, die er/sie nicht für sich behalten kann und mit den LeserInnen von franzmagazine teilen möchte, der/die kann gerne einen Kommentar auf dieser Seite hinterlassen. 

Mehr Infos hier.

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