Europa, Kanada, Iran + Südtirol: Donauwellenreiter packen “Messëi” aus

Die Donauwellenreiter sind mit neuem Schnalzzeug und Sattelwerk unterwegs: Die äußerst musikalische Bande um die Südtirolerin Maria Craffonara hat kürzlichst, am 28. März 2014, ihr 2. Studioalbum beim renommierten Label Intuition Music veröffentlicht. “Messëi” nennt es sich und bedeutet – die Ladinischbewanderteten unter euch werden’s wissen – “müssen”. Neben der singenden, violinierenden und perkussionierenden Ladinerin auf der Bühne stehen der Tirol-Mexikaner Thomas Castaneda am Piano und Keyboard sowie der gebürtige Wiener mit serbischen Wurzeln Nikola Zaric am Akkordeon. Diesmal ziehen sie übrigens auch einen Schlagzeuger mit. Im April machen Donauwellenreiter auch in Südtirol Halt: Mo 7.4.2014 H 21:00 Bozen Carambolage; Di 8.4.2014 H 20:30 Bruneck UFO; Do 15.5.2014 20:00 Kaltern Forum Musik, Weinmuseum Kaltern. Da uns so viel Neues neugierig gemacht hat, haben wir bei Maria Craffonara genauer nachgefragt.
Was gibt es Neues im Land der Donauwellenreiter?
Jede Menge eigentlich… Das Wichtigste ist natürlich unser pressfrisches 2. Studioalbum. Wir haben seit letzten Herbst mit einem richtigen Traumteam sehr intensiv daran gearbeitet und freuen uns jetzt auf viele schöne Konzerte im In- und Ausland.
Ihr tourt also mit euerer neuen CD “Messëi” durch ganz Europa, Kanada und Iran: Wie habt ihr die Tourstops gewählt?
Na ja, die ergeben sich zum einen durch gutes Booking von Seiten unserer Agentur, zum anderen haben wir in letzter Zeit vermehrt Einladungen aus dem Ausland erhalten, was sehr erfreulich ist. Natürlich spielt da das Förderprogramm “the new austrian sound of music” eine wichtige Rolle, viele Veranstalter werden durch die österreichischen Kulturforen auf uns aufmerksam. Womit beschäftigt ihr euch in euren neuen Stücken?
Sagen wir es mal so: Auf jeden Fall haben wir uns mehr mit den Stücken beschäftigt, als bei unserem Debüt. Uns war jetzt einfach schon etwas klarer, wo wir menschlich und musikalisch stehen.
Es stecken mehr Detailarbeit und kompositorische Arbeit dahinter. “Messëi” ist, würde ich sagen, eine bewusstere CD geworden. Wir hatten auch Lust auf einen klanglichen Gegenpol zum ersten Album und haben uns daher für die Zusammenarbeit mit einem Produzenten entschieden, der eher aus dem Indie-Pop Bereich kommt. Das war für uns alle wirklich sehr spannend und bereichernd.
Wie sind sie zustande gekommen?
Unser Pianist Thomas, der die Stücke schreibt, hatte natürlich seit dem letzten Album wieder einiges ausgebrütet. Weiterentwickelt haben wir die Musik dann in den gemeinsamen Proben.
Manche Dinge werden dann aber erst durch die musikalische Arbeit im Tonstudio klar, quasi im letzten Moment. Das ist dann zwar etwas nervenaufreibend, hat aber eine eigene Qualität.
Ihr habt auch einen Gastmusiker – den hervorragenden Schlagzeuger Jörg Mikula – geladen und nehmt ihn auch mit auf Tour. – War’s euch unter euch dreien zu fad?
Eigentlich lässt sich nicht mehr genau rekonstruieren, ob die Zusammenarbeit mit Jörg Mikula letztes Frühjahr eher spontan entstanden ist, oder ob die Neugier auf Rhythmus zwangsläufig dazu geführt hat, dass man sich einen der besten seines Fachs holt. Genau das zeichnet für mich das musikalische Wellenreiten aus, man reagiert auf die Bewegungen, hält sich offen, alles bedingt sich gegenseitig und am Schluss landet man vielleicht nicht dort, wo man es erwartet hatte – und freut sich darüber.
Was müssen wir denn nun müssen – außer auf euer Konzert kommen?
Eben gar nicht viel – wie es auch im Titelsong heißt. Wir freuen uns natürlich, wenn auch in Südtirol möglichst viele Menschen zu den Konzerten kommen und die neue CD mit nach Hause nehmen.
Foto oben von Josef Neuper