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February 14, 2014

HomeGrown Reviews: Das finstere Tal

Renate Mumelter

Titel: Das finstere Tal

Regie: Andreas Prochaska

Worum geht’s? 1895 ca. Ein Fremder aus Amerika kommt mit seiner Winchester in ein entlegenes Tiroler Tal, überwintert, und als er wieder geht, ist nichts mehr, wie es war.  

Umwerfend: Der eigentliche “Hauptact” nach Berlin und Wien war die Premiere in Bozen, “das glauben zumindest wir Südtiroler”, sagt ein selbstironischer Landeshauptmann beim Kurzauftritt vor der Bozner Premiere, und: “Es haben mir die Leute von der BLS eine wunderbare Rede vorbereitet. Ich versuche es einmal so” und der Zettel verschwindet im Sakko. Alles klappt bestens.  

Echt schwach: Diejenigen, die den Film gesehen haben und den anderen die Story von vorne bis hinten erzählen. “Das finstere Tal” hat ein Geheimnis und das sollte gewahrt (nicht bewahrt) werden.  

Applaus für… den wunderbaren Soundtrack samt Percussion und Spiritual-Ohrwurm nach dem Modell “Freedom” von “Django Unchained”.  

Absolutes must-see für… alle, die glauben, in und über Tirol könne man nur klassische Heimatfilme machen. Prochaska beweist: es geht auch anders, und die klassische Tragödie ist nicht fern.  

Wohlerwogenes Urteil: 329.000 Euro hat die BLS in den Film investiert, 780.000 Euro sind ins Land zurückgekommen. Finanziell hat sich “Das finstere Tal” also gelohnt. Den Schnalser Bergen hat der Film zu Ansehen verholfen und zu schönen Bildern, den Schnalsern zu neuen Erfahrungen und vorübergehend zu Arbeit, dem Kinopublikum zu zwei spannenden Stunden bei einem deftigen, gut gespielten “Schnitzelwestern” mit etwas Tiefgang sowie zu Nachhilfeunterricht in archaischen, patriarchalischen Ritualen, deren Saat immer noch gedeihen möchte.

Läuft im Filmclub Bozen bis 19.2., am 24.2. in Brixen, am 26.2. in Neumarkt und am 28.2. in Sterzing. Alle Infos hier.

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