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January 24, 2014

HomeGrown Reviews: Anita B. von Roberto Faenza

Renate Mumelter

Titel: Anita B.

Regie: Roberto Faenza  

Worum geht’s? Ein junges jüdisches Mädchen, Anita, überlebt die KZs und kommt in der Tschechoslowakei bei Verwandten unter. Dort beginnt sie ein neues Leben und den Weg ins Erwachsensein. Am Ende bricht sie über Südtiroler Lärchenwiesen nach Jerusalem auf. Erzählt wird (eher frei) nach “Quanta stella c’è nel cielo”, einer biografischen Geschichte der ungarisch-italienischen Schriftstellerin Edith Bruck (eigentlich Edith Steinschreiber).

Umwerfend:  Die mangelnde Sorgfalt in der Ausstattung mit Schneekatzenspuren im Bildvordergrund, Semmelen und schwarzen Weggen aus unseren Brotfabriken, Hagelnetzen am oberen Bildrand, Asphalt am Berg und elektrischem Viehzaun. 

Echt schwach:  Anitas Schwangerschaft und das ganze Drumherum

Applaus für… die gute Absicht  

Absolutes must-see für…  den Tag des Gedenkens. Allerdings bleibt Benignis “La vita è bella” unübertroffen 

Wohlerwogenes Urteil:  Roberto Faenza ist ein seriöser und (als Soziologe und Politologe) politisch bewusster Filmemacher, dem bereits Denkwürdiges (“Sostiene Peireira”, “Forza Italia!”) gelungen ist. Diesmal greift er für meinen Geschmack viel zu intensiv in den Schmalztiegel. Einigen Premierengästen hat “Anita B.” allerdings gefallen – umso beschämender für Italiens Kinokultur, dass der Film in ganz Mailand kein Kino gefunden hat. 

Bis 29.1.2014 im Filmclub in Bozen zu sehen.

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