Music

December 31, 2013

Langsames Brennen, ohne offene Flamme, unter starker Rauchentwicklung: Schwefelgelb in Bozen

Kunigunde Weissenegger

Schwe­fel, der. Substantiv, maskulin. Nicht metallischer Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt und bei der Verbrennung blaue Flammen und scharfe Dämpfe entwickelt (chemisches Element; Zeichen: S). Herkunft: mittelhochdeutsch swevel, swebel, althochdeutsch sweval, swebal, wahrscheinlich zu dem auch ↑schwelen zugrunde liegenden Verb und eigentlich = der Schwelende; verwandt mit lateinisch sulphur, ↑Sulfur. (danke Duden online)

gelb, Adjektiv. Farbe; von der Farbe einer reifen Zitrone. Herkunft: mittelhochdeutsch gel, althochdeutsch gelo, eigentlich = glänzend, schimmernd; das b stammt aus den gebeugten Formen (mittelhochdeutsch gelw-). (danke Duden online)

schwefelgelb, Adjektiv. Farbe; hellgelb wie reiner Schwefel, oft mit einem Stich ins Grünliche oder Graue. (danke Duden online)

Sie touren wieder einmal; auch durch Italien und machen am Donnerstag, 2. Januar 2014 ab 20 Uhr Halt im Sudwerk (Andreas-Hoferstr.) in Bozen: Schwefelgelb. (Südtirol kennen sie bereits ein bisschen, waren sie doch vor knapp einem Jahr schon mal da, im Sketch in Meran und vorher im Vintola in Bozen… – deshalb weiss ich auch: dabei sein ist triftig.) Sid singt, Eddy bedient die Maschinen. Raus kommt schmerzhaft schöne Elektro-Punk-Poesie, mit großem Auge auch auf’s Visuelle wie Outfits, Bewegung, Bühne und Releases. Trash, aggressiv portioniert zum Mitnehmen: Zu hören bekommen wir von Schwefelgelb wahrscheinlich sehr Frisches wie “Den Keller Volllaufen“ oder auch “In Gelbtönen”, “Irgendwo Vereint”, “Auf Der Anderen Seite Vom Fenster”, “Der Sichere Weg” vom im Juli 2013 erschienen Album “Dunkel Vor Den Augen Uns“.

Eigentlich sind sie alte Hasen, denn das Kollektiv gibt’s bereits seit 2004 oder so…. jedenfalls stammt aus dem Jahr 2005 ihre erste EP “Inferno”. Damals haben sie so geklungen – darüber reden sie aber nicht gerne, scheint’s. Das echte Debütalbum stammt anscheinend aus dem Jahr 2008 und heißt “Alt und neu“. Heute klingen die Buben aus deutschen Landen so oder auch so. Tja, lecker. Sie leben im Jetzt, ja – deshalb ist nachzuvollziehen, warum sie anscheinend auch Biographien über sich selbst nicht besonders gern mögen oder wieso im Netz nichts wirklich glaubwürdiges Aktuelles (demnach alle Angaben ohne Gewähr, ohne Gewehr, ohne alles und mit nix) über sie zu finden ist – außer das Interview mit ihnen von Invisible Guy… Ach wie gut, wenn mensch manchmal nicht immer gleich alles weiss und sich überraschen lassen kann. Ich denke, also am besten zum Konzert gehen, sie dann mit Fragen durchlöchern oder einfach auch mal nix sagen.   

P.S.: Apropos Wünsche für’s neue Jahr: Ich wünsch mir dann mal ein Interview mit Schwefelgelb… 

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