START IV. Johannes Bosisio: “alles ist offen”

Die diesjährige vierte Ausgabe von START des Südtiroler Künstlerbundes präsentiert sechs junge Künstlerinnen und Künstler: Johannes Bosisio, Jasmine Deporta, Julia Frank, Judith Neunhaeuserer, Simon Rauter und Ursula Tavella. Alle Sechs werden wir euch hier auf franzmagazine in den kommenden Wochen, vor der Ausstellungseröffnung am 4. Oktober, vorstellen.

Wer bist du? Stell dich bitte vor.

Mein Name ist Johannes Bosisio, bin 19 Jahre alt, habe heuer das Kunstgymnasium in Gröden abgeschlossen und lebe derzeit in Truden.

Wie bist du zur Kunst gekommen? Wer hat dich beeinflusst?

Bereits als Kind von vier Jahren hat mich mein Vater im Zeichnen gefördert und später durfte ich regelmäßig im Atelier meines Vaters zeichnen und malen. Er zeigte mir viele Techniken und Verfahren.

Hast du Vorbilder, an denen du dich orientierst?

Vorbilder habe ich mehrere. Am meisten inspirieren mich die verformten Körper von Francis Bacon, aber auch viele zeitgenössische Künstler beeinflussen mich, so der junge rumänische Künstler Mihuts.

Welche/r Künstler/in oder Kulturveranstaltung haben dich sehr beeindruckt?

Die Ausstellung von Christian Reisigl und Mark Karasick im GefängnisLeCarceri in Kaltern hat mir besonders gut gefallen.

Lebst du im Ausland? Wie oft und wie gern kommst du nach Südtirol zurück? Ist das notwendig?

Ich lebe noch nicht im Ausland, da ich gerade erst die Oberschule abgeschlossen habe. Ab Mitte Oktober ziehe ich nach Berlin, da ich mich an der dortigen Akademie bewerben werde. Ich kann mir vorstellen, dass ich mich hier in Südtirol, wo meine Wurzeln sind, vom hektischen Stadtleben gut erholen kann und daher immer wieder gerne zurückkehren werde. Johannes Bosisio Wie wichtig ist es für dich im Augenblick im Ausland zu leben?

Das Sammeln neuer Eindrücke und das Ausloten verschiedener Einflüsse sind für mich essentiell. In einem neuen Umfeld zu leben und sich in einem komplexen Gefüge zurechtzufinden, wird für mich eine spannende Herausforderung sein. Zudem gefällt es mir, neue Bekanntschaften zu schließen und die Möglichkeit, in einer Großstadt unzählige Ausstellungen, Theateraufführungen, experimentelle Filme und andere Veranstaltungen besuchen zu können, finde ich faszinierend. Ich glaube, es wird eine tolle Zeit werden!

Was erwartest du dir von START?

Ich erwarte mir nichts, da ich in dieser Hinsicht noch keine Erfahrung habe und somit unvoreingenommen dem Ganzen entgegenblicke. Worauf ich mich aber freue, ist die Möglichkeit, andere Künstler kennenzulernen.

Was bedeutet dir die Vernetzung unter KünstlerInnen in Südtirol? Kennst du die anderen fünf?

Andere junge Künstler kennenzulernen bedeutet mir viel. Der Austausch mit ihnen ist für mich insofern wichtig, weil neue Impulse das eigene Schaffen voranbringen können. Persönlich kenne ich von diesen 5 Künstlern nur Jasmine Deporta, mit der ich befreundet bin.

Mit welchem Medium arbeitest du? Denkst du, dass du dabei bleiben wirst?

Zur Zeit arbeite ich mit Ölfarben auf Wasserbasis. Aber ich werde mich sicher nicht nur auf dieses Medium festlegen, denn für einen Künstler ist es wichtig zu experimentieren, ganz besonders in jungen Jahren.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Ich konzentriere mich auf das Jetzt und lebe den Augenblick. Ich kann und möchte nicht wissen, was die Zukunft für mich bereit hält. Alles ist offen und das ist das Schöne. Darauf freue ich mich!