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September 16, 2013
Die lange Nacht der Museen: ein Samstagabend mit Bärenstimmung
Elisa Barison
Am Samstag, den 21. September 2013 findet die 8. Edition der Südtiroler Langen Nacht der Museen statt und unser Land hält so manches Museum bereit. Man glaubt es kaum wie facettenreich und weitreichend das Angebot ist. Unter den insgesamt 37 teilnehmenden Museen lässt sich alles finden: Von Fischern und Jägern, über Kochen am Bauernhof bis hin zu Mineralien und Landesfürsten hat beinahe jedes Dorf und jeder Ort sein Museum, um seine eigene Geschichte zu erzählen. Denn genau darum geht es doch schließlich bei Museen. Den Leuten Geschichte(n) erzählen, über vergangene Zeiten, Personen oder Techniken.
Und welcher Anlass eignet sich besser, sich endlich mal aufzuraffen, um den üblichen Samstag Abend zu einem besonderen Samstag Abend zu machen, als die lange Nacht der Museen? Nicht zuletzt, weil im Rahmen der Veranstaltung allen Besucherinnen und Besuchern freier Eintritt gewährt wird.
37 Museen verteilt auf das ganze Land sind viele. Um euch jedoch einen kleinen Eindruck über die diversen Ausstellungen zu vermitteln, hier meine vier Favourites:
Wer dem Erfinder Peter Mitterhofer eine letzte Ehre erweisen will, besucht das Schreibmaschinenmuseum in Partschins. Der arme Mann erhielt zu Lebzeiten keine wirkliche Unterstützung von Seiten des Kaisers und verlor so das Interesse seine ausgeklügelte Schreibmaschine weiterzuentwickeln oder zu vermarkten. Somit ernteten andere seinen Ruhm und Erfolg. Die Idee bleibt jedoch seine. Und um das nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gibt es am 21. die ganze Nacht Führungen in Italienisch und Deutsch, eine Sonderausstellung mit historischen Kaffeemaschinen und eine Lesung von Waltraud Holzner zu „Ein Tröpferl Wiener Blut im Kaffeehäferl – Ein heiterer literarischer Spaziergang führt ins Kaffeehaus, zum Heurigen und zu anderen Abgründen der Wiener Lebensart“.
Für Abenteuerlustige ist ein Besuch im BunkerMooseum im Passeiertal das Richtige. Abgesehen von der ziemlich coolen Location bietet das eher neue Museum bei Einbruch der Dunkelheit einen Fackelrundgang über das ganze Areal und für ganz Mutige Klettern bei Flutlicht. Und als Belohnung gibt’s dann hinterher noch eine kostenlose Verkostung von Spezialitäten aus dem Passeiertal.
Schaubergwerk Prettau
Weil Energie und Ressourcen dieser Tage ein allgegenwärtiges Thema sind, sollte man die Ausstellung EXPERIMENTA 2013 im Wasserkraftwerk „Bozen“ Kardaun nicht verpassen: Schüler und Schülerinnen der beiden Schulen „Peter Anich“ und „Galileo Galilei“ (Geometer- und Gewerbeoberschule) werden von 15 bis 19 Uhr gemeinsam mit ihren Professoren Experimente rund um die physikalischen Phänomene des elektrischen Stroms präsentieren. Damit sollen technische Abläufe erklärt und das Bewusstsein für unsere Ressourcen verschärft werden.
Und, last but not least, mein persönliches Highlight: der Ursus ladinicus im Museum Ladin in St. Kassian. Vielleicht liegt es an meiner heimlichen Leidenschaft für Kuschelbären, aber in meinen Augen ist dieses Museum einfach ein Muss für die lange Nacht der Museen. Die Ladiner haben nicht nur eine eigene Sprache und eine eigene Beziehung zu Holz, nein. Sie haben auch ihren eigenen Bären.
Vor rund 40.000 Jahren bewohnte der sympathische Bär die Conturineshöhle, eine Höhle etwas abseits von St. Vigil/Enneberg inmitten der Fanesalpe. Er wusste schon damals, wie man es sich an kalten Wintertagen gemütlich macht und deshalb bietet die Ausstellung eine detailgetreue Nachbildung des schlafenden Tiers. Hundertprozent bärig!
Wem keiner dieser Vorschläge richtig zusagt hat, muss sich nicht sorgen. Es gibt noch unzählige andere Museen und an diesem besonderen Abend haben sich alle ein spezielles Programm überlegt. Also alle auf zur langen Nacht der Museen. Denn da steppt der Ursus.
Hier gibt’s weitere Informationen: www.provinz.bz.it/museen/themen/lange-nacht-museen.asp
Programm und Broschüre: www.provinz.bz.it/museen/download/Broschuere_Programma_LNM_2013.pdf
Foto oben: Mineralienmuseum Teis – Kugel knacken
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