Sinstruct: Kunst- und Musikfestival abseits vom reinen Konsum

Eine Gruppe aus jungen Motivierten aus verschiedenen Ländern ist die Kerngruppe des Vereins Sinstruct und gemeinsam haben sie eine Veranstaltung der besonderen Art geschaffen. Etwas, das die Kunst und ihren Platz, ihre Aufgabe in Strukturen sucht und neu definiert. 

Das Konzept beinhaltet den Austausch und die Vereinigung verschiedener Kulturen. Das Festival von 1. bis 4. August 2013 in Unsere Liebe Frau im Walde am Gampenpass ist Haupt- und Startprojekt des Vereins, der irgendwann ein Dach für verschiedenste Projekte sein könnte. Ein Netzwerk wollen sie aufbauen und allen Bereichen der Kultur gerecht werden. Wir haben uns mit Simon Clement getroffen und mit ihm über Sinstruct gesprochen. 

Der Austausch verschiedener Kulturen ist euch besonders wichtig und ihr habt auch internationale Künstlerinnen und Künstler zum Festival eingeladen. Warum?

Jede Kultur bringt neue Einflüsse, die man verwenden kann, um neue Ansichtsweisen zu gewinnen. Es ist auf eine gewisse Weise eine Art der Bildung, eine Erweiterung des Horizonts. Wir sehen keinen Sinn darin, sich nur auf seine eigene Kultur zu konzentrieren, dadurch verschließt man die Augen vor dem, was da ist und vor dem, was möglich wäre. Man schränkt sich selbst und seine Möglichkeiten ein. Wir versuchen das Festival so vielfältig wie möglich zu machen. Heuer haben wir bereits Künstler aus Russland, England oder Estland, aber auch Hamburg und Berlin. Eine Internationalität ist dabei natürlich kein Kriterium, es geht einfach darum Menschen zu vereinen, die zu unserem Grundgedanken passen und ihn auch verstehen.Was unterscheidet euch vom typischen Festival?

Sinstruct ist kein Festival, das primär auf Party ausgelegt ist. Natürlich wird bei uns gefeiert und getanzt, aber man soll auch etwas mitnehmen können, Erfahrungen sammeln. Es wird Musik gespielt, die wahnsinnig tanzbar ist, aber unbekannt, weil sie sich nicht verkaufen lässt. Sinstruct ist kein Festival das funktioniert, weil große Namen gebucht werden, es ist das familiäre Umfeld und die Wohlfühlatmosphäre. Man tritt miteinander in Kontakt und lernt voneinander. Auch die Ausstellungen bei Sinstruct sind nicht nur zum Anschauen da, es geht um die Interaktion. Wir wollen eine Distanzierung von Musik und Kunst als reines Konsumgut. Das Festival soll eine Bildungsfunktion enthalten und die Menschen aus ihrer passiven Konsumrolle herauslösen. 

Das diesjährige Thema lautet „Bewegung“. Wie seid ihr darauf gekommen?

Wir versuchen jedes Jahr ein Thema auszuwählen, das großen Interpretationsspielraum zulässt, jedoch kritisch aufgefasst werden kann, das die Menschen aufmerksam macht, auf das aktuelle Geschehen. Letztes Jahr war das Thema „Grenzen“, weil genau an diesem Ort, die Grenze zwischen dem deutschsprachigen und dem italienischsprachigen Raum verläuft. „Bewegung“ symbolisiert die schnelle Zeit, in der wir leben. Alles bewegt und verändert sich. Jeder kann in kurzer Zeit viel erreichen und bewegt sich oft von einem Ort zum nächsten. Es ist ein stetiger Wandel und dieser kann in allen Bereichen aufgegriffen werden, vor allem im Kunstbereich, aber auch in der Musik. Wie stellt ihr euer Line-Up zusammen?

Viele Leute haben wir durch einen Open Call ausgewählt. Dabei musste ihre Kunst mit unserem Konzept vereinbar sein. Wir sehen uns in gewisser Weise als Kuratoren, fordern aber auch andere auf, diese Arbeit zu übernehmen, um Qualität zu schaffen. Man kann Qualität nämlich nicht einfach selbst bestimmen, sie ist am höchsten wenn man sie von ganz verschiedenen Leuten, mit verschiedenem Geschmack zusammenträgt. 

Sinstruct startet am Donnerstag, 1. August um 16.00 und läuft bis Sonntag, 4. August 2013. Ihr habt die Chance auf Waldlichtungen, am See oder in einem alten Bunker parallel Musik und Kunst zu genießen. Alle Infos zu Musik, Kunst, Ort und so weiter findet ihr online hier: www.sinstruct.com  und hier der Facebook-Event: www.facebook.com/events/357426061051959

Und erste bewegte Eindrücke gibt’s hier: