Es wird richtig heiß! Rock the Lahn 2013 Headliner ‘Irie Révoltés’ rockt gemeinsam mit dem Publikum gegen Rassismus

Yeah, das hört sich doch vielversprechend an. Es wird endlich richtig Sommer, wir können uns auf eine sonnige und herrlich warme Woche freuen und auch die Südtiroler Festivalszene ist dieses Wochenende wieder aktiv. Diesmal geht’s nach Meran/Obermais zum größten Open Air des Burggrafenamts, dem Rock the Lahn Festival. Folgende Bands werden am Samstag 15. Juni 2013 ab 16 Uhr auf der Bühne stehen und die Lahn definitiv zum Rocken bringen: Mainfelt, Sisyphos, The Koalas, WC, Rifkin Kazan und die Headliner Irie Révoltés. Letztere sind – neben ihrer guten Musik natürlich – vor allem auch für ihre sozialkritischen Texte und ihr politisches Engagement, unter anderem auch gegen Rassismus, bekannt. Und so passen sie perfekt zur Mission der Veranstalter, die sich auch dieses Jahr wieder dem Motto Rock the Lahn against Racism verschrieben haben. Ein Thema, das vor allem in den letzten Tagen wieder deutlich an Brisanz in Südtirol gewonnen hat.

Wir haben uns die die beiden Sänger der Heidelberger Reggae-Dancehall-Ska-Punk-HipHop-Combo von Irie Révoltés,  Mal élevé und Carlito,  für ein kurzes Interview geschnappt und können euch versprechen, das Interview macht Lust auf mehr.

Fangen wir mal ganz von vorne an: Wer seit ihr, woher kommt ihr und warum sollten wir hier hinter den Bergen schon mal von euch gehört haben?

Mal élevé: Wir sind Irie Révoltés und kommen aus Heidelberg. Wer uns noch nicht kennt, hat was verpasst : )

Ihr singt sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch. Wie kommt das?

Mal élevé: Carlito und ich sind zweisprachig aufgewachsen. Wir haben zu Hause immer mit unserem Vater französisch gesprochen. Deshalb lag es für uns nahe, in beiden Sprachen zu singen.

In euren Songtexten setzt ihr euch immer wieder mit sozialkritischen Themen auseinander. Überhaupt seit ihr bekannt dafür, zahlreiche politische und soziale Projekte zu unterstützen. Darüber würden wir gerne mehr erfahren.

Carlito: Irie Révoltés ist für uns keine Band, sondern ein Projekt, in dem Musik und sozial-politisches Engagement die beiden Grundpfeiler bilden. Seit erster Stunde ist Irie Révoltés mit den diversesten politischen sowie sozialen Projekten eng verknüpft. Für uns reicht es nicht, über gewisse Themen zu singen. Wir wollen aktiv sein.

Mal élevé:  Wir unterstützen mit der Musik verschiedene Kampagnen, Demos und Projekte und versuchen auf unseren Konzerten immer, den Leuten eine Message rüber zu bringen. Dabei wollen wir aber nicht den mahnenden Zeigefinger heben oder so. Das Ganze ist bei uns immer verbunden mit einer positiven Stimmung. Es soll die Leute eher dazu bewegen, was zu tun, als sich schlecht zu fühlen oder so… Für uns ist es wichtig, nicht nur zu reden und zu motzen, sondern auch selbst was zu tun. Aus dem Grund unterstützen wir z. B. Viva Con Agua de Sankt Pauli (eine Initiative für sauberes Trinkwasser weltweit und gegen Privatisierung – vivaconagua.org und Rollis für Afrika (ein Projekt für körperlich beeinträchtigte Menschen in Senegal/Westafrika – www.rollis-fuer-afrika.de) und spielen eben auf Antira- und Antifademos oder zum Beispiel 2007 in Rostock gegen das G8 Gipfel-Treffen in Heiligendamm.

Die Veranstalter des Rock the Lahn Festivals setzen sich aktiv gegen Rassismus ein. Ein Thema, mit dem auch ihr euch immer wieder beschäftigt.  Wie findet ihr die Initiative?

Mal élevé: Wir freuen uns sehr, dass das Rock the Lahn Festival sich so offen gegen Rassismus einsetzt. Leider machen das nicht viele Festivals. Dabei haben Veranstalter_innen eine sehr hohe Einflussmöglichkeit auf die Musikszenen. Sie können den Rahmen vorgeben, den die Veranstaltung haben soll. So zum Beispiel mit der Wahl der Securities. Leider passiert es immer wieder, dass bei großen Festivals Securities mit Thor Steinar Shits rumlaufen… Ein klares Statement von Veranstalter_innen-Seite aus ist da sehr wichtig!

Carlito: Ich finde es wichtig, dass aktiv auf dieses Thema, welches leider immer noch tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist, aufmerksam gemacht wird. Und dies auf möglichst vielen Ebenen. Festivalveranstalter haben in dieser Hinsicht eine große Chance viele Menschen zu erreichen. Sich gegen Rassismus als Festivalveranstalter_in zu positionieren, sollte selbstverständlich sein. Ich freue mich daher, dass die Rock the Lahn-Crew das tut.

Im Mai ist eure neue, ich glaube 4. Platte, ALLEZ erschienen, an der ihr über zwei Jahre lang gearbeitet habt. Wie würdet ihr eure neueste Platte beschreiben? Worauf können wir uns am Samstag freuen?

Carlito: ALLEZ hat noch mehr Power und darauf könnt ihr euch auch am Samstag freuen. Es wird noch mehr abgehen, als die Jahre zuvor auf unseren Konzerten. Wir sind in stetiger Entwicklung. So hat das neue Album verschiedenste neue Einflüsse und alte Styles kombiniert. Genau so wird es LIVE aussehen. Neue und alte Styles kombiniert, bis keiner mehr still steht ; )

Und zum Schluss noch: Ihr seid als hervorragende Live-Band bekannt und habt schon auf zahlreichen, auch großen Bühnen performt. Das Rock the Lahn Festival ist wahrscheinlich eine der kleineren Veranstaltungen. Seht ihr das als Herausforderung?

Carlito: Jeder Auftritt, sei es auf einer Demo, auf einem Monster-Festival, auf einer Clubbühne oder im Wohnzimmer, ist eine Herausforderung. – Schaffen wir es den Funken auf euch überspringen zu lassen? – Wir werden alles geben und deswegen wird der Funken verdammt heiß sein…

Mal élevé: Ein kleinerer Rahmen kann oft viel mehr Spaß machen, als ein Riesen-Festival, wo alles ein bisschen weit weg ist von einem. Ausserdem freuen wir uns darauf, mit dem Publikum gemeinsam gegen Rassismus zu rocken!

Hier geht’s zur Website der diesjährigen Headliner: irie-revoltes.com. Auch dieses Jahr gibt es wieder einen official Rock the Lahn 2013 Trailer:

Lineup und Timetable ROCK THE LAHN 2013:

23:00 – 00:30 Irie Revoltes
21:15 – 22:30 Mainfelt
19:50 – 20:50 Sisyphos
18:30 – 19:20 Rifkin Kazan
17:10 – 18:00 WC
16:00 – 16:40 The Koalas