„Für eine maßlose Schönheit“ – das sind die Gewinner des INFES-Video-Wettbewerbes

Sehr früh am Morgen ging’s vor gut einem Monat los, für die 23 Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Meran, Fachrichtung Musik, inklusive zwei Lehrpersonen. Denn sie sind die Gewinner des von der Fachstelle für Essstörungen INFES ausgeschriebenen Video-Wettbewerbes „Für eine maßlose Schönheit“. Um 4 Uhr (!!!) Abfahrt von Meran Richtung Bozen, Richtung Brenner, Richtung München. Ziel war die Bavaria Filmstadt und „Das filmende Klassenzimmer“. Denn der Hauptpreis war die Umsetzung und Produktion des von der Klasse geschriebenen Werbespots in der Bavaria Filmstadt bei München.  Bis 31. Januar 2013 hatten Klassen der Mittel- und Oberschulen Zeit, ihre Idee und ihr Drehbuch für einen 30–40 Sekunden kurzen Kinospot zu den Themen Schönheit und Wahrnehmung des eigenen Körpers einzusenden. Die Jury, bestehend aus Barbara Prieth, Geschäftsführerin Oberrauch Zitt, Marco Bassetti, Chefredakteur von franzmagazine, Io Wögenstein, Inhaberin der Werbeagentur Konzepta, Regisseur Andreas Pichler und Schauspielerin Verena Buratti, hatte die schwierige Aufgabe aus den eingesandten Vorschlägen die besten auszuwählen. Und das waren sie. Wie gesagt, früh sind wir aufgebrochen und nach 5 Stunden Fahrt angekommen.Von den Schülerinnen und Schülern erfrage ich während des Tages, dass die Psychologieprofessorin Christine Gstrein die Idee in die Klasse brachte und sie sich gemeinsam mit der Thematik auseinander setzten. Während des Deutschunterrichts mit Prof. Bertrand Huber sind verschiedene Ideen entstanden, die sie gemeinsam ausgearbeitet haben. Aus fünf Vorschlägen, die in verschiedenen Gruppen erarbeitet wurden, hat die Klasse den besten Spot ausgewählt und sich mit großer Mehrheit für „Sei du selbst/Sii te stesso“ entschieden.  Um 9 Uhr waren wir nun bei der Bavaria Filmstadt. Im Gepäck das Drehbuch mit sieben Szenen. Wir waren alle gespannt, nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch die beiden Begleitpersonen der Klasse und natürlich auch Raffaela Vanzetta, die Leitern der Infes. Nach einer kurzen Verschnaufpause von der langen Fahrt ging es gleich weiter Richtung Aufnahmestudio.  Und da war auch schon das Filmteam, das uns in den nächsten sechs Stunden begleiten sollte: Der Kameramann und seine Assistenten, der Regisseur Alex und seine Assistentin. Alex, der Regisseur schmiss sich gleich richtig ins Zeug und erklärte das Wichtigste und beantwortete alle Fragen. Normalerweise arbeiten die Klassen das Drehbuch erst dort aus, doch weil die Meraner Klasse das bereits alles tiptop in der Tasche hatte, ging’s gleich ans Essentielle: Wer spielt die Hauptrolle? – Auch das wussten sie bereits: Emma sollte das machen. Nach weiteren Details und Infos ging’s an die Vorbereitungen: erstes Set vorbereiten, anziehen, stylen…  Das oben im Bild ist übrigens Natalie – sie hat die Mutter von Emma gespielt und war fast schon ein Profi, nachdem sie vorher zweimal bei einem Musical mitgewirkt hatte. Ich habe sie am Schluss gefragt, wie’s ihr so gefallen hat und sie meinte: „Es war interessant zu sehen, wie ein Spot zustande kommt; eigentlich eine langwierige Sache für gerade mal 40 Sekunden.“ Auf die Frage, ob sie mit Schauspielen weiter machen wolle, meinte sie lachend, nein. Dann wurde es wirklich ernst am Set…Wie ihr seht, hatte jede und jeder seine Aufgabe… Tür halten, zuschauen, genau schauen, Fotos machen und Julian war der Mann für den guten Ton… Der Gedanke des Regisseurs war es auch, alle im Film einmal auftreten oder eine Rolle spielen zu lassen. Emma, die Hauptdarstellerin, meinte auf meine neugierigen Fragen am Ende des Drehtages übrigens, sie habe heute das erste Mal in einem Film mitgespielt. „Erstmals bin ich durch den Schulaustausch mit Ungarn auf die Idee gekommen. Dort habe ich in kurzen Sketches mitgespielt und bin auf den Geschmack gekommen. Heute war es sehr interessant und spannend für mich, vor der Kamera dabei zu sein.“Szenenwechsel. Natürlich wurde auch in einem Klassenzimmer gedreht – wie es das Drehbuch vorschrieb. 

Einzelne Szenen wurden vor dem Dreh genau besprochen. Ein Thema war auch die Sprache. Aber da die Klasse auch an das gedacht hatte – nämlich ohne Text zu drehen – war auch dies gleich abgehakt. Leider waren nicht alle Effekte, welche die Klasse sich für den Spot gedacht hatte, zum Beispiel das Einfrieren bestimmter Szenen, aus technischen Gründen nicht möglich. Deshalb mussten andere Tricks angewendet werden. Gedreht haben wir auch in der Kulisse von „Marienhof“ – einer deutschen Serie – in einer Fake-Straße oder auch sogenannten Kulissenstraße. Auf Vorschlag des Regisseurs wurden die “Schwestern” kurzerhand mit “drei Jungs” ausgetauscht – immer nach der Devise, alle können mitmachen. Und Max spielte den Freund von Emma. – Das war dann auch die letzte zu drehende Szene, auf einem Schulhof…Inzwischen war’s, sage und schreibe, 15 Uhr geworden! Die Zeit ist wie im Flug verronnen. Ein wenig müde waren wir alle. Aber die Pause war von kurzer Dauer, denn gleich darauf haben wir noch eine große, spannende Runde in der Bavaria Filmstadt gemacht und einige Film- und Fernsehtricks am eigenen Leib erprobt. Bevor es dann um 18 Uhr wieder heimwärts ging, durften wir noch einen Blick auf den Rohschnitt des Spots werfen. Und das gesamte Ergebnis  des Filmdrehs können die Protagonistinnen und Protagonisten selbst, Freundinnen und Freunde, Bekannte und Verwandte und alle neugierigen Interessierten morgen, Mittwoch, 22. Mai 2013 um 20 Uhr im Filmclub in Bozen sehen. Da wird nämlich der Spot präsentiert.