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May 6, 2013

My bag is my castle, Zilla-Designerin Sylvia Pichler im Interview

Jasmine Deporta

Dass es in Südtirol doch ein paar Modedesigner gibt, die auch im internationalen Geschehen mitwirken, ist uns mittlerweile klar. Einer dieser leuchtenden Sterne am Himmel ist Sylvia Pichler mit ihrem Label Zilla. Die Boznerin stellt wunderbare Taschen aus außergewöhnlichen Materialen her und verkauft sie in die ganze Welt. Wir haben die frisch gebackene Mami getroffen und nachgefragt und mehr erfahren: übers Bauchgefühl, wie man als Architektin zur Taschendesignerin wird und wie es zum Namen Zilla kommt.

Du hast eigentlich Architektur studiert, wie kommt man als Architektin dazu, Taschen zu designen?

Ich habe mich während des Studiums mit verschiedenen Materialien auseinandergesetzt und diese auch für das Bauen von Modellen benutzt.
Bereits in dieser Zeit habe ich bemerkt, dass ich lieber Taschen entwerfe als Häuser und habe meine Kenntnisse an Materialien weiterentwickelt und angefangen Taschen zu designen.

Wie kommt das Label zu seinem Namen “Zilla”?

Zilla ist die Abkürzung für Cäcilia ein alter Südtiroler Name. Zilla steht für mich für handgefertigte Tradition. Ich sehe mich als “moderne” Zilla, die neue, zeitgenössische Materialien mit alter Handwerkskunst und Verarbeitung verbindet.

Was bei den Taschen von Zilla auffällt, ist die Wahl der Materialen. Wovon lässt du dich diesbezüglich inspirieren und worauf achtest du bei deiner Wahl?

Die Wahl der Materialien entsteht häufig aus einem Bauchgefühl heraus: Ich sehe einen Stoff und greife ihn an und bereits in diesem Moment weiss ich in etwa, wie die Tasche ausschauen könnte. Es sind Alltagsmaterialien, die ich oft zufällig entdecke. Ich liebe es, sie zu transformieren und ihrer ursprünglichen Nutzung zu entziehen.

Als “Slogan” führst du auf der Zilla-Website “my bag is my castle” an. Wie wichtig, denkst du, ist eine Handtasche tatsächlich für Ihre Trägerin?

Die Wichtigkeit jeder Handtasche für ihre Trägerin hängt davon ab, was diese an Wichtigem in ihr mobiles, tragbares Haus mitnehmen will oder muss. Es ist also eine individuelles Bemessen und je nach Anlass verschieden.

Du verkaufst deine Taschen mittlerweile in die ganze Welt, unter anderem nach Saudi Arabien, in die USA, China… Kann man bei den verschiedenen Ländern gewisse Vorlieben und Tendenzen erkennen?

Es gibt eher eine Tendenz bezüglich der Art von Geschäften, welche meine Taschen kaufen, als dass Vorlieben der einzelnen Länder auffallen.

Du hast mit dem Modell “Rucksack”, das hierzulande bekannte, alte Modell des Jägerrucksackes wieder aufleben lassen bzw. neu interpretiert. Wie kam es zu diesem Projekt und wie wurde es umgesetzt?

Das Modell Rucksack habe ich für die Initiative „Pur Südtirol“, welche traditionelles Handwerk mit neuen Südtiroler Produkten verbinden will, entworfen. So hat das Projekt begonnen und wird zusammen Südtiroler Rucksackmachern umgesetzt.

Die wunderbaren Taschen von Zilla kann man auch hierzulande erwerben und zwar bei Boutique Victorienne am Obstplatz 48 in Bozen oder direkt bei Zilla in der Edisonstr. 15 in Bozen.

Fotos von jasminedeporta.com

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