Renoir, na ja

29.04.2013
Renoir, na ja

Das Kinoangebot an diesem Wochenende verlangt, dass wir heute mit „Renoir“ von Gilles Bourdos vorlieb nehmen. Nicht, dass es sich hier um eine schrecklichen Film handeln würde, aber der große Renner ist es auch nicht. Er erzählt von den späten Tagen des Auguste Renoir (Die Badenden) in seinem Haus in Südfrankreich mit wunderbarem Meerblick und schönem Hinterland. Umgeben ist der Witwer und an starker Arthritis erkrankte Auguste Renoir von den ihn umsorgenden Dienstbotinnen, einem jungen Modell und seinen drei Söhnen, Jean (später Regisseur), Pierre (später Schauspieler) und Coco (später Keramikkünstler). Das Geschehen, sofern es eines gibt, entwickelt sich langsam, untermalt wird es von geigenlastiger, etwas süßlicher Musik. Dafür sind die Bilder schön. Sie sind gezielt komponiert und mit Licht gemalt, grad so, also ob sie von Renoir selbst stammen würden. Nur die Story bleibt etwas dünn. Es gibt allerdings auch durchaus interessante Alternativangebote für KinogeherInnen. Noch bis zum 1. Mai läuft im Rahmen des Festival delle Resistenze im Bürgersaal in der Meraner Otto-Huber-Straße jeweils um 20.30 Uhr ein wichtiger Film, häufig samt Regisseur. So ist in Meran heute Maurizio Nichetti, Pupi Avati am Dienstag und Massimo Venier am Mittwoch. Durchaus klingende Namen in der italienischen Kinolandschaft und darüber hinaus. Siehe: www.festivalresistenze.it. Richtung Süden locken seit 25. April und noch bis zum 1. Mai die Filme vom Trento Film Festival. Eine Auswahl von Filmen des Festivals wird dann vom 1. bis 3. Mai in je zwei Vorstellungen gezeigt und vom 6. bis 8. Mai werden die Siegerfilme in Bozen zu sehen sein. Siehe: www.trentofestival.it und www.filmclub.it.

Renoir, (F 2012), 111 Min.; Regie: Gilles Bourdos mit Michel Bouquet, Christa Théret, Vincent Rottiers; Kamera: Mark Ping Bing Lee; Originalmusik: Alexandre Desplat. Bewertung: Mit Licht gemalt. Tipp: Filme und Festivals in Meran und Trient

Erschienen in der Südtiroler Tageszeitung vom 27./28.4.2013 

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