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April 16, 2013

Festival Studentesco 43. Franz goes backstage #05. Andreas Weis vom Realgymnasium

Kunigunde Weissenegger

Die klassischen Darbietungen sind am 12. und 13. April über die Bühne gegangen. Diese Woche, am 19. und 20. April finden in der Stadthalle Bozen die modernen Aufführungen und das große Finale statt. Ja, die Rede ist vom Festival Studentesco, das heuer zum 43. Mal vielen Studentinnen und Studenten Lampenfieber und schöne, unvergessliche Stunden beschert. Ich muss gestehen, dass ich beim Festival selbst nie dabei war, damals zu meiner Schulzeit, haben nur italienische Schulen mitgemacht. Das hat sich inzwischen ja geändert und ich habe die Gelegenheit genützt, bei einem nachzufragen, der dieses Jahr das zweite Mal dabei ist: Andreas Weis vom Realgymnasium erzählt uns, was er am Festival so aufregend findet.

Andreas, was wirst du heuer auf die Bühne bringen?

Ich nehme aktiv an zwei hoffentlich sehr schönen Theateraufführungen sowie einer, meiner Meinung nach, ausgezeichneten Vertonung des Klassikers “All My Love” von den legendären Led Zeppelin teil.

Bist du das erste Mal dabei? Wie ist das?

Heuer nehme ich “bereits” zum zweiten Mal am Festival Studentesco teil, „trotzdem“ kann ich einige Eindrücke vom vergangenem Jahr erzählen: Durch mittelmäßig intensiven Kontakt mit Schülern der beteiligten italienischen Schulen bekam ich zuallererst vom Festival zu hören. Vor und für einige 1.000 Leute eine Aufführung zu realisieren, brachte mich schließlich dazu teilzunehmen. Anfangs erschien mir alles relativ fremd und ich war erstaunt über die immense Leidenschaft, mit der die Dauerbrenner unter den Schulen hier zu Werke gingen. Langsam verstehe ich sie ;-)

Warum nimmst du am Festival teil?

Ich nehme am Festival teil, um mich allein oder mit anderen Leuten kreativ zu engagieren, um neue Sachen auszuprobieren, um in Kontakt mit anderen Leuten zu kommen, die ebenfalls tolle, inspirierende Werke erschaffen wollen. Die Gründe sind jedenfalls zahlreich, vor allem spüre ich einen ungeheuren impliziten Charme, der so anziehend auf die ganzen Jugendlichen wirkt. Am besten informiert man sich selber und probiert es mal aus!

festival studentesco giacomo flaim

Erinnerst du dich an einige Anekdoten in den letzten Jahren oder während der Proben?

Anekdoten gibt es spannenderweise stets haufenweise zu erzählen, was wiederum ein toller Nebeneffekt des Festivals ist: Die Erfahrung. Eine Geschichte, die ich gerne erzähle, ist wie wir letztes Jahr als Band die modernen Abende des Festivals eröffnen mussten und so spät mit den Proben dran waren, dass wir als Gruppe nur eine einzige halbstündige Generalprobe am späten Abend am Tag vor den Aufführungen machen konnten. Glücklicherweise klappte die Zusammenarbeit verhältnismäßig gut und wir blamierten uns nicht vollständig.

Wie überzeugst du Skeptiker daran teilzunehmen?

Das ist ein sehr großes Problem an deutschen Schulen. Ein schweres Unterfangen… Am besten wird das mit einer direkten Beteiligung am Festival durch die Erlebnisse und Geschichten gelöst.

Genau, ursprünglich nahmen am Festival nur italienische Schulen teil, seit einigen Jahren auch die deutschen. Wie ist das?

Ausgewogener, spannender, abwechslungsreicher!

Wie wichtig ist es zu gewinnen? Oder ist dabei sein alles?

Für uns als Neulinge ist der Sieg kaum in Reichweite, so können wir schwer davon sprechen, wie inbrünstig wir gewinnen wollen. Trotzdem bemerke ich eine überdeutlich positive Bilanz nach oben. Letztes Jahr wurden wir bereits siebte, heuer hoffe ich auf ein noch höheres Ergebnis! Natürlich bedeutet die Platzierung etwas, aber das, was zählt ist auf jeden Fall der Spaß an der Sache. Leider weicht der, nach eigenen Erfahrung, oft dem übertriebenen Konkurrenzkampf zwischen den Schulen, was ich ein bisschen schade finde.

Womit wollt ihr punkten?

Qualität über Quantität! Klein aber fein! ;-)

Was ist das allerschönste am Festival?

Etwas zu machen, worauf man stolz ist und das man den anderen zeigen kann. Zusammenarbeit. Kreativität. Inspiration. Sich anzustrengen, alles so gut wie möglich zu planen. Und vor allem der direkte Kontakt zu Kultur und Kunst.

Was ist schwierig?

Alle Leute immer zum Proben zu bewegen, die Vorbereitungen, die Skeptiker zu überzeugen. ;-)

festival studentesco giacomo flaim

Welche Konkurrenz fürchtest du am meisten?

Ich mag den Begriff “Konkurrenz” im Bezug auf das Festival nicht unbedingt, er hat für mich einen eher negativen Beigeschmack. Jedoch objektiv von einer wettkämpferischen Sicht der Dinge betrachtet: vor allem die Spitzenreiter der letzten Jahre, das Liceo Carducci und Torricelli. Unter den deutschen Schulen bis jetzt das Humanistische Gymnasium Walther v. d. Vogelweide. Aber wer weiß, was nachkommt!

Denkst du, du kannst beim Festival auch etwas für’s Leben lernen?

Auf jeden Fall! Aus organisatorischer, kultureller, kreativer, logistischer und sozialer Sicht. Es ist ein einmaliges, ungeheuer wertvolles Erlebnis. Jedes Jahr.

Weisst du schon, was du nach der Schule machen möchtest?

Sicherlich ein Studium, allerdings habe ich noch ein Jahr Zeit, um mir auszudenken, was ich machen werde.

Und abschließend, das Festival kurz und bündig in 5 Worten?

Spaß, Stress, Selbstüberwindung, Stolz, Steigerung.

Fotos von Giacomo Flaim 

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