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April 10, 2013
Fit und beweglich Tag für Tag: Patrick Taschler und sein 365 Days Fit Blog
Kunigunde Weissenegger
Sich jeden Tag bewegen, manchmal mehr und manchmal weniger, je nach dem, wie es die Zeit zulässt, ist im Grunde ein Lebensmotto von Patrick Taschler aus Brixen. Er liebt es, sich zu bewegen und fit zu bleiben, darum war eigentlich nichts nahe liegender, als das, was er seit 1.1.2013 macht. Exakt zu Jahresanfang ist er mit seinem Blog 365daysfitblog.wordpress.com gestartet, macht jeden Tag eine Übung – „Bewegung ist Leben!“ steht auch auf der Startseite – und stellt diese mit Foto und kurzer, anregender Beschreibung online. Heute ist Tag 100 und Patrick hat seine 100. Übung vollbracht. Sprinter Situps heißt sie. Und da eines meiner persönlichen Mottos auch etwas mit Bewegung zu tun hat (In der Bewegung liegt die Kraft) und ich Patricks Initiative seit geraumer Zeit verfolge und spannend finde, war dies nun der endgültige Stimulus für mich, ihn zum Interview zu bitten.
Patrick, wie bist du auf die Idee für deinen “365 Days Fit Blog” gekommen?
Ich trainiere bereits seit mehreren Jahren “fast” täglich: Einmal etwas mehr oder auch mal weniger. Und da ist mir irgendwann im Dezember die Idee gekommen, ein ganzes Jahr lang jeden Tag eine andere Übung zu machen und zu dokumentieren.
Was ist deine Philosophie dahinter?
Es geht mir um das Bewegen. Alle haben wenig Zeit und geben immer der Zeit, dem Stress, dem Druck die Schuld, dass sie es nicht schaffen, ein bisschen Sport zu machen. Ich finde, dass es machbar ist, sich trotz Allem zu bewegen. Manchmal hat man vielleicht nur 5 Minuten für ein paar Liegestütze oder ein anderes Mal 30 Minuten, um zu Joggen und hoffentlich zwischendurch auch einen ganzen Tag, um beim Wandern, Klettern oder Fahrradfahren in die Natur einzutauchen. Es geht mir im Blog nicht ums Abnehmen, um ein perfektes Sixpack oder die Vorbereitung auf einen Marathon, sondern einfach nur ums fit sein! Mit ein bisschen Fantasie und auch ohne viele Hilfsmittel geht das schon.
Und wer ist der Mann hinter dieser Philosophie?
Ich bin hauptberuflich Schulbibliothekar und trainiere nebenbei die Bubenmannschaft der Kunstturner in Brixen. In meiner Freizeit mache ich auch viel Sport – Klettern, Mountainbiken, Tennis- oder Tischtennis, Wandern, Schwimmen, Yoga, aber es darf kein Stress mit im Spiel sein. Es ist eben meine Freizeit und die möchte ich genießen. Und unverzichtbar für mich: gutes Essen, gute Bücher, gute Freunde und viel, viel Schlaf! Der Körper muss sich auch erholen.
Die 100. Übung – das heißt, du hast noch 265 vor dir. Noch nicht müde? Wie viel Disziplin braucht es, das jeden Tag zu machen? Ausreden sind ja leicht gefunden…
Noch 265 Tage? Das ist echt eine lange Zeit! Aber die Zeit vergeht eh sehr schnell. Manchmal zu schnell. Müde bin ich öfters manchmal nach dem Training, aber dann weiß ich zumindest, was ich getan habe. Und es gibt auch Tage, an denen ich nicht so motiviert bin, dann mache ich weniger. Ich versuche, nie die Spaßgrenze zu überschreiten. Disziplin spielt, wie bei Vielem, sicherlich eine wichtige Rolle. Ohne würde es nicht klappen. Und Ausreden? Darüber habe ich bis jetzt noch nicht nachgedacht… dafür fehlt mir die Zeit.
Und anschließend gleich die nächste Frage: Wie kommst du zu deinen Übungen?
Ich möchte hier vorweg nehmen, dass ich keine Übungen erfinde. Darum geht es auch nicht. Ich bin Turner seit ich 8 Jahre alt bin und da habe ich schon so Einiges miterlebt. Ansonsten gibt es zum Glück viele Magazine und natürlich der Hauptfundus schlechthin: Das Internet. Ich mache die Übungen und verpacke sie anschließend in einen netten kleinen Text.
Wie schwierig ist es, eine Übung nicht zweimal zu machen?
Bisher bin ich zum Glück noch nicht in dieses Fettnäpfchen getreten! Ich will es aber nicht verschreien. Wie gesagt, es sind noch 265 Tage.
Welche Muskeln verwenden wir durchschnittlich am wenigsten?
Das ist eine gute Frage, für die ich ehrlich gesagt keine Antwort habe. Wahrscheinlich hängt es bei jedem individuell von seiner Arbeit und seinen Freizeitaktivitäten ab. Ich versuche, so gut es geht, alle Muskelgruppen ausgewogen zu trainieren und auch zu dehnen.
Was war bisher die lustigste Übung?
Die lustigste Übung war wohl die Liegestützenwette kurz nach Mitternacht am 1. Januar, mit der ich den Blog gestartet habe. Es war nicht so einfach, meine Freunde zu motivieren, da mitzumachen. Am Ende war es dann sehr amüsant zu sehen, wie weit jeder kommt.
Was war die unmöglichste?
Ich versuche, zu schwierige Übungen zu vermeiden. Es soll eine Herausforderung sein, an der auch “alle” teilnehmen können. Deshalb gebe ich auch nie an, wie viele Wiederholungen man machen soll oder wie lange man eine Übung halten soll. Da kann jeder soweit gehen, wie er möchte.
Und zum guten Schluss: Hast du eine Lieblingsübung?
Ich liebe ein kunterbuntes Training mit viel Abwechslung. Ich sehe meinen Blog letztendlich als ein Übungsarchiv, aus dem man je nach Lust und Laune schöpfen kann.
photo: Die 100. Übung: Sprinter Situps
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