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April 9, 2013

39NULL: Kommen, bleiben, gehen – Südtirols Kunst- und Kulturszene von Berlin aus betrachtet

Kunigunde Weissenegger

Das Thema der ersten Ausgabe von 39NULL: “Kommen, Bleiben, Gehen. – Landflucht der Kreativen?” Was treiben Südtirols Kreative im Ausland, wie sieht es in der Kunst- und Kulturszene aus, haben sie sich die vier Macherinnen und Macher der neuen Südtiroler Zeitschrift gefragt und nach Antworten gesucht und gefunden. Interviewpartnerinnen und -partner für das Südtiroler Magazin für Kultur und Gesellschaft waren SchriftstellerInnen, FilmemacherInnen, KünstlerInnen, DesignerInnen und KulturmanagerInnen.

Finanziert wurde das Printprojekt mit Hilfe von Crowdfunding auf krautreporter.de – einer Journalismus-Crowdfunding-Plattform für den deutschsprachigen Raum. Worum es bei Crowdfunding geht, wisst ihr alle? – Das Prinzip ist im Grund einfach: wenn viele ein Minimum an Geld geben, kommt viel (Geld) zusammen und ein Projekt, in diesem Fall ein Medienprojekt, kann finanziert und realisiert.

Schön ist es geworden und kann seit 17. Mai 2013 in den Händen gehalten werden. Wir haben bei den vier initiativen Geistern mit ein paar Fragen nachgebohrt und Lukas Marsoner (Herausgeber), Barbara Weithaler (Redaktion und PR), Martin Santner (Textredaktion) und Julia Egger (Layout) haben uns geantwortet:

Wer und was genau steckt hinter 39Null? Und warum?

Hinter 39NULL stecken vier Menschen, die alle im Medien- und Kulturbereich tätig sind und in Berlin leben. Die Idee für ein eigenes Magazin kam uns Ende letzten Jahres, doch schon davor haben wir uns über den Verein kognitiv mit der Thematik der “Landflucht der Kreativen” auseinandergesetzt. Wir wollten eben dieses Phänomen genauer untersuchen, mit Menschen darüber sprechen und andere Menschen an diesen Gedanken und Meinungen teilhaben lassen. Es erschien uns als passend, dies über ein Printmagazin zu tun. Ein Magazin wie 39NULL, das sich in jeder Ausgabe einer einzigen Thematik widmet, erlaubt es sowohl den Machern als auch den LeserInnen tiefer einzutauchen und gründlicher sich mit einer Thematik auseinandersetzen zu können. So setzen wir auch in Zukunft auf zeitlose Geschichten, die aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erzählt werden. Überdies sind wir der Meinung, dass man mit einem Printmagazin nach wie vor mehr Menschen in Südtirol erreichen kann als über ein Magazin, das ausschließlich online erscheint.

Wie viele Seiten hat das Magazin?

Das Magazin zählt 140 Seiten. Das mag für ein Magazin im ersten Moment viel klingen, aber da wir voraussichtlich nur halbjährlich erscheinen werden, haben die LeserInnen genug Zeit sich 39NULL durchzulesen. Wir möchten dem Autor bzw. Befragten ausreichend Raum geben, sich und seine Ansichten bzw. Ideen entsprechend auszudrücken. Aufgrund des hohen qualitativen, Anspruchs der Inhalte und des Drucks, hat das Magazin fast schon Buch-Charakter, das man sich ins Regal stellt und immer wieder darin liest.

Wie viele Menschen habt ihr getroffen und interviewt?

39NULL besteht aus einer Mischung verschiedener journalistischer Genres. Wir haben also nicht mit allen Mitwirkenden ein Interview geführt, einige haben uns auch in Form eines Textes ihre Gedanken zur Thematik geschildert. Insgesamt zählen wir bis dato 29 Mitwirkende.

Ihr habt ein Magazin voll mit Lebens- und Menschengeschichten, Beweggründen und Motivationen, Hoffnungen und Visionen gesammelt. Nun wollen wir von euch Assoziationen und Gedanken zu: Kommen, Bleiben, Gehen.

Im Laufe unserer Recherchen haben wir erfahren, dass sich aus dem Kommen, dem Bleiben als auch dem Gehen für viele Menschen unterschiedliche Chancen ergeben. Menschen, die in Südtirol leben, entscheiden sich entweder ganz bewusst oder unbewusst für eines oder auch mehrere dieser drei Möglichkeiten. Wir, also die Macher von 39NULL, haben uns für das Gehen entschieden und für jeden von uns hat diese Entscheidung eine Chance mit sich gebracht, die wir in Südtirol wohl nicht bekommen hätten – sei es in erster Linie die Ausbildung bzw. das Studium, das wir nur im Ausland realisieren hätten können. Vielen Menschen, mit denen wir im Rahmen des Magazins gesprochen haben, ist es ähnlich ergangen. Andere sind aber noch nie dauerhaft von Südtirol weg gegangen und fühlen sich wohl, dort wo sie sind und in dem was sie tun. Sie fühlen diese Enge, diese Begrenztheit, die so manche/r in Südtirol Geborene/r spürt, nicht. Wieder andere sind nach einiger Zeit im Ausland nach Südtirol zurückgekehrt – vielleicht, weil sie nicht das gefunden haben, was sie gesucht haben. Vielleicht aber auch, weil sie fern vom Herkunftsort, eben diesen erst richtig zu schätzen gewusst haben und deshalb zurück wollten, weil sie sich doch dort am Besten entfalten können. Wir sind aber der Meinung, dass sich diese Frage am Besten durch das Lesen des Magazins und seiner Inhalte beantworten lässt.

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